10 Jahre Erfurter Energiesparschulen
Es war auch nach zehn erfolgreichen Energiesparjahren für die Initiatoren nicht einfach zu bewerten, wie viel die Schulen nun wirklich gespart haben. Baustellen, Modernisierungen, aber auch neue Computerkabinette und neue moderne Whiteboards haben ja auch einen Stromverbrauch, der möglicherweise die Einsparung kompensiert.
Das soll den Schulen aber nicht negativ angerechnet werden. Die Schulen sollen ja nicht Energie um jeden Preis sparen - ein schönes und modernes Schulumfeld ist genau so wichtig für eine gute Lernatmosphäre wie eine intakte Umwelt. Also wurde lange gerechnet, um die wirkliche Einsparung herauszubekommen.
Allerdings zeigt sich auch, dass jene Schulen, die das Thema "Energie und Ressourcen" über das ganze Jahr im schulischen Leben präsent halten, auch höhere Einsparungen durch Veränderungen im Nutzungsverhalten erzielen. Der Vertrag, der zwischen der Stadtverwaltung und den Schulen regelt, wer welche Aufgabe hat, wurde deshalb kritisch ausgewertet. Und man muss feststellen, dass dort, wo es keine Energie-Spar-Teams gibt, oder wo das Energiesparen sporadisch und nicht kontinuierlich geführt wird, auch nicht viel gespart wird. Wenn keiner darauf achtet, die Beleuchtung oder den PC abzuschalten, wenn sie nicht gebraucht werden, vergeudet Strom, statt ihn zu sparen. Anders gesagt: Jene Schulen, die das Thema "Energie" nicht oder nur am Rande behandeln, sparen auch nicht viel ein!
Leider haben auch im letzten Wettbewerbsjahr 2013 wieder einige keine Einsparung erzielen können. Diese Entwicklung hat sich aber bereits seit geraumer Zeit abgezeichnet. Nur jene Schulen, die wirklich "am Ball" bleiben", können auch Ergebnisse erreichen.
Doch es geht auch anders! Im Vorjahr noch auf dem zweiten Platz hat es die Thomas-Müntzer-Schule aus Möbisburg nun ganz nach oben geschafft. Mit 9,7 % echter Einsparung gewinnt sie den Wettbewerb 2013 und erhält neben dem Siegerpokal auch 750 EUR Preisgeld. Viel hat die Schule dazu unternommen. Geht man zum Beispiel in und durch das Schulhaus, zeigen Bilder und Wandzeitungen, dass das Thema Energie immer präsent ist.
Platz 2 belegt die Grundschule Alach, die neben einer guten Energieeinsparung von 7,6 Prozent mit einem Theaterstück auch am Kreativteil des Wettbewerbes erfolgreich teilgenommen hat. Damit erhält sie sowohl für die Kosteneinsparung als auch für ihr Engagement – welches übrigens dazu beiträgt, dass die Schule seit Jahren zu den besten gehört – eine angemessene Prämierung. Platz 3 schließlich belegt erstmals die Grundschule am Schwemmbach. 4,9 Prozent reichte diesmal, um zu den ersten drei Platzierten zu gehören. Für diesen Einsatz erhält die Schule Rücklaufgelder in Höhe von 500 EUR.
Die Auszeichnung all dieser Aktionen und Aktivitäten der Stadt nahm die Beigeordnete für Wirtschaft und Umwelt, Frau Kathrin Hoyer, zum Anlass, auch jene Schulen zur Teilnahme aufzurufen, die noch nicht am Wettbewerb teilnehmen und motivierte auch jene drei Schulen, die diesmal nichts sparen konnten, weiter zu machen: "Uns ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig, alle Schulen für das Energiesparprojekt in Erfurt zu begeistern" so Kathrin Hoyer," ist doch das Projekt ein wichtiger Baustein, die UN-Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" mit Inhalten zu untersetzen".