"Verfemt, verfolgt, verstoßen - doch treu geblieben": Konzert im Rahmen der Reihe "Vergessene Genies"

Die Begegnungsstätte Kleine Synagoge lädt zusammen mit dem Kammermusikverein Erfurt und gefördert durch die Sparkassenstiftung Erfurt sowie die Landeshauptstadt Erfurt herzlich zum zweiten Konzert im Jahr 2013 im Rahmen der Kammermusik-Reihe "Vergessene Genies" ein.

Hans Gál musste als Komponist ungarisch-jüdischer Herkunft direkt nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Deutschland verlassen, wo er 1929 einen Direktorenposten im Mainzer Konservatorium angetreten hatte. Bis 1938 arbeitete er als Dirigent in Wien, floh dann erneut vor den Nationalsozialisten nach England, wo er bis zu seinem Tod lebte und wirkte.

Der Komponist, Dirigent und Pianist Ingolf Dahl floh ebenfalls aufgrund seiner jüdischen Abstammung 1933 aus Deutschland. Sein Musikstudium setzte er zunächst am Konservatorium in der Schweiz, später in den USA fort. 1943 erhielt Ingolf Dahl die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in erster Linie in Kalifornien.

Arthur Honegger gilt als bedeutender Vertreter der Groupe des Six, einer losen Gruppierung französischer Komponisten, die sich gegen die romantisch-wagnerische Musik wandte, und stattdessen zeitgenössische Musik, wie Jazz oder Varieté-Musik komponierte. Der französisch-schweizerische Komponist ist heute auf der 20-Franken-Note verewigt.

In insgesamt vier Konzerten, die je um 17:00 Uhr in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge beginnen, hat man im Rahmen der Konzert-Reihe "Vergessene Genies" die Möglichkeit, Musiker und Komponisten kennenzulernen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und unterdrückt, teils deportiert und ermordet worden sind. Das Leben und Wirken dieser Personen soll nicht in Vergessenheit geraten.

Programm

Serenade, Op.93, Hans Gal für Klarinette, Violine & Violoncello
Sonatina, Athur Honegger für Violine & Violoncello
Concerto a Tre, Ingolf Dahl für Klarinette, Violine & Violoncello