„Ein Bürgerwall für unsere Altstadt" eine ganz kleine Fotoausstellung anlässlich der Denkmalwoche 2013 im Stadtarchiv Erfurt
Zu Beginn der 1980er Jahre hatte man auch in Erfurt die Idee, den steigenden Wohnungsbedarf nicht nur mittels Neubauten in neu erschlossenen Gebieten zu decken, sondern auch die Altstädte in das Wohnungsbauprogramm einzubeziehen. Durch jahrelangen Sanierungsrückstand gab es dort zahlreiche komplett verfallene Häuser bzw. reparaturbedürftige Häuser. Die Planung des Erfurter Stadtrates sah vor, diese alte Bausubstanz teilweise oder großflächig zu entfernen und durch die Typenbauten, wie sie heute am Huttenplatz stehen, zu ersetzen.
Gegen diese radikalen Planungen zur großflächigen Zerstörung der Erfurter Altstadt regte sich Protest. Mittels Eingaben an die Behörden und die Regierung und zwei Ausstellungen sollte auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. Daraufhin versammelten sich am10. Dezember 1989 viele Menschen und bildeten eine Menschenkette um die Altstadt herum. Jeder Teilnehmer trug die Denkmalschutzplakette mit der Aufschrift „Ein Bürgerwall für unsere Altstadt“. Initiatoren und Organisatoren waren die Interessengemeinschaft "Alte Universität" und die "Altstadtinitiative", aber auch viele einzelne Bürger.
In der Ausstellung wird ein Überblick von der Planung, über die Proteste, die Menschenkette bis zu dem Zustand der Erfurter Altstadt vor, während und nach der Sanierung gegeben. Dabei werden neben zahlreichen Fotografien auch Reproduktionen von Änderungsplänen gezeigt.
Erleben Sie die Altstadt Erfurt, wie sie war, wie sie hätte sein können und wie sie heute ist. Die Ausstellung wird in der Zeit vom 2. bis zum 20. September 2013 zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs gezeigt (Mo, Mi, Do 8 – 16 Uhr, Di 8 – 18 Uhr, Fr 8 – 12 Uhr). Der Eintritt ist frei.