Stadtrat bestätigt geänderten Flächennutzungsplan und Bebauungsplan für die Multifunktionsarena in Erfurt
Oberbürgermeister Andreas Bausewein zeigte sich angesichts des Votums erfreut: „Mit dem heutigen Beschluss sind wir dem Umbau des Steigerwaldstadions zur Multifunktionsarena und damit der nachhaltigen Aufwertung der städtischen Sport- und Tagungsinfrastruktur einen Schritt weiter.“ Aufgrund der Debatte im Stadtrat stellt Bausewein nochmals klar, dass die GRW-Fördermittel (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“) in Höhe von 29 Millionen Euro nicht für andere Projekte, wie die Sanierung für Kindertagesstätten, verwendet werden könnten, sondern ausschließlich für Investitionsprojekte zur Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur.
Konkret sehen die Pläne die Errichtung einer multifunktionalen Veranstaltungsstätte für gesellschaftliche, kulturelle, sportliche und sonstige Veranstaltungen vor. Neben den planungsrechtlichen Grundlagen, die durch den Bebauungsplan definiert werden, hat der Stadtrat auch Maßnahmen gebilligt, die nicht durch Festsetzung des B-Plans geregelt werden. Dies betrifft unter anderem eine ÖPNV-Vereinbarung, das Anwohnerschutzkonzept oder auch die Regelungen zur Nutzung von P+R Parkflächen bei Veranstaltungen mit mehr als 10.000 Besuchern. Kathrin Hoyer, Beigeordnete für Wirtschaft und Umwelt sowie Leiterin des Projektes Multifunktionsarena, begrüßte die Annahme des B-Plans.
Der Bebauungsplan enthält auch Natur- und Landschaftsschutzmaßnahmen. Diese beinhalten unter anderem den Versiegelungsschutz für Wurzelbereiche von Bäumen, die Dachbegrünung von Nebengebäuden sowie insektenschonende Beleuchtungssysteme. Auch der Eingriff in den Baumbestand ist nur in Ausnahmefällen im Rahmen der Baumaßnahme zulässig, in diesem Fall werden entsprechende Ersatzpflanzungen vorgenommen.
Mit dem Bau der Multifunktionsarena wird sich auch die Situation in Bezug auf den Lärmschutz und das Parken in diesem Gebiet deutlich verbessern. Aus dem jetzt eher offenen Stadion wird ein geschlossener Baukörper, der weniger Lärm nach außen lässt. Darüber hinaus wird die Akustik im Stadion für die potenziellen Konzertbesucher verbessert. Zur Erschließung der Multifunktionsarena durch den ÖPNV wurde zwischen der Stadt, der EVAG und dem FC Rot-Weiß Erfurt eine Vereinbarung beschlossen, in der die Einführung eines Kombitickets aus Eintrittskarte zur Arena inklusive Nutzung von Bussen und Bahnen für kommerzielle und gewerbliche Veranstaltungen verpflichtend geregelt ist.
Das Anwohnerschutzkonzept gilt für Veranstaltungen mit einer Besucherzahl von mehr 10.000 und definiert veranstaltungsbedingte Schutzmaßnahmen in den umliegenden Wohngebieten. Bei Bedarf können die Maßnahmen bereits bei geringeren Besucherzahlen zwischen 6.000 und 10.000 greifen. Vier Anwohnerschutzzonen sehen Durchfahrtssperren und Kontrollpunkte vor, so dass ausschließlich Bewohner in den Bereichen fahren bzw. parken dürfen. Frühzeitig aufgestellte Hinweisschilder sowie eine offensive Öffentlichkeitsarbeit sollen auswärtige Besucher auf die P+R-Parkplätze leiten und den Transport der Besucherströme über den ÖPNV gewährleisten.
Nächster Schritt ist nun der Abschluss des europaweiten Ausschreibungsverfahrens zum Umbau. Bis zum 14. Juli 2013 können interessierte Unternehmen ihre Unterlagen einreichen. Nach Auswahl durch eine unabhängige Jury erhalten die ausgewählten Unternehmen die Ausschreibungsunterlagen. Binnen acht Wochen können dann Angebote für Planung und Bau bei der Landeshauptstadt Erfurt eingereicht werden.