Erfurt begrüßt im Rahmen der Städtekooperation „Wege zu Cranach“ neue Partner
Die Landeshauptstadt, die beteiligten Cranach-Orte und der wissenschaftliche Beirat der Kooperation freuten sich darüber, dass mit Nürnberg und dem Hochstift Meißen zwei Städte ihr Interesse an einer Aufnahme bekundet hatten, die mit Cranach eng verbunden sind: Den Altar mit Christus als Schmerzensmann im Dom zu Meißen hat Lucas Cranach d. Ä. 1534 für den sächsischen Herzog Georg den Bärtigen geschaffen, und der Kreuzalter (um 1526) gehört zu den seltenen Altären dieser Gattung, die noch am ursprünglichen Ort vor dem Lettner stehen. Darüber hinaus zeugen die Meißener Reformatorenporträts von der Meisterschaft Lucas Cranach d.J.
In Nürnberg hingegen hat Kurfürst Friedrich der Weise, in dessen Diensten Cranach stand, 1508 den Wappenbrief für Cranach ausgestellt. Seitdem führte Cranach die Schlange als seine Signatur. Darüber hinaus vermutet die Forschung aufgrund der künstlerischen Nähe des frühen Cranach zu Dürer, dass jener vor seinem Eintritt in den sächsischen Hofdienst in der Werkstatt des berühmten Nürnberger Malers tätig war. Im Germanischen Nationalmuseum befindet sich zudem ein umfangreicher und bedeutender Bestand von etwa 30 Cranach-Gemälden, die von frühen Werken Cranachs d. Ä. bis zu dem Colditzer Altar in Herzform (1584) von Lucas Cranach d. J. reichen.
Einstimmig fiel daher das Votum in Neustadt an der Orla zur Aufnahme der beiden Antragsteller aus. Damit werden zukünftig zwölf Ort – Kronach, Coburg, Nürnberg, Lutherstadt Wittenberg, Weimar, Schneeberg, Neustadt an der Orla, Dessau-Roßlau, Eisenach, Meißen, Erfurt, Gotha – gemeinsam mit namhaften Cranach-Experten ihr innovatives Ziel verfolgen, touristische und kunsthistorische Anliegen zusammenzuführen und damit das künstlerische Erbe der Cranach-Familie am authentischen Ort zu bewahren und einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.