Von Tora, Bibel und Machsor: Führung zu den Erfurter Hebräischen Handschriften
Zu den Erfurter Hebräischen Handschriften gehört die größte bekannte mittelalterliche Tora Mitteleuropas und die zweibändige Bibel "Erfurt 1". Sie sind spektakuläre Zeugnisse mittelalterlicher jüdischer Schriftkultur. Die Bibel "Erfurt 1" wurde aus 1100 Tierhäuten gefertigt und besteht aus zwei Bänden, die je 50 Kilogramm wiegen. Die kulturhistorische Bedeutung derselben ist kaum zu übertreffen.
Die Alte Synagoge nimmt am Internationalen Museumstag mit einer Sonderführung zu den Erfurter Hebräischen Handschriften teil und thematisiert darin deren wechselvolle Geschichte. Sie entstanden zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert und wurden 1349 während des Pogroms geraubt. Gut dreihundert Jahre später sind sie in der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums nachweisbar. Die Schriftzeugnisse der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde Erfurts sind heute Eigentum der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz.
Der internationale Museumstag steht dieses Jahr unter dem Motto "Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Museen machen mit!". Der Museumstag wurde 1977 durch den Internationalen Museumsrat ins Leben gerufen und findet dieses Jahr zum 36. Mal statt. Die Organisation und Information in Deutschland erfolgt durch den Deutsche Museumsbund, die ICOM Deutschland sowie die regionalen Museumsämter und -verbände.