800 Kilometer Straße der Stadt Erfurt werden durch Laserscanner und Messbilder dokumentiert und bewertet
Die Stadt ist verantwortlich für die Straßen und muss flächendeckend wissen, in welchem Zustand diese sind. Nur detaillierte Kenntnisse über den aktuellen Straßenzustand ermöglichen ein bedarfsgerechtes und effektives Erhaltungsmanagement. Darüber hinaus plant die Stadtverwaltung Erfurt die Ablösung der derzeitigen kameralen Haushaltsführung, in der nur Einnahmen und Ausgaben dargestellt werden, durch die kaufmännische Buchführung (Doppik). Voraussetzung dafür ist die Erfassung und anschließende finanzielle Bewertung des gesamten Straßennetzes, um zukünftig auf der Vermögensseite der Bilanz auch den Wert der Straßen darzustellen.
Der orangefarbene Spezialwagen der "Lehmann + Partner GmbH – Die Straßengutachter" ist ausgerüstet mit vielen Kameras und noch mehr Hightech im Innern und wird hauptsächlich im Oktober auf den Straßen Erfurts unterwegs sein. Die eingesetzten Kameras richten sich ausschließlich auf die Straßen und den angrenzenden Straßenraum. Die Fahrzeuge sind mit speziellen Sensoren und Lasern ausgestattet. Alle drei bis fünf Meter machen die Kameras Fotos von einem Straßenabschnitt. Neben der Beschaffenheit und Flächenausdehnung von Straßen, Geh- und Radwegen können zu einem späteren Zeitpunkt aus den Messbildern auch die Anzahl, die Anordnung sowie die Orientierungsqualität sämtlicher Straßenschilder, Beleuchtungsmasten oder Straßenbäume ermittelt werden.
Die erfassten Daten und Bilder sind ausschließlich für den verwaltungsinternen Gebrauch bestimmt, die Erfassung hat nichts mit Google Street-View oder Ähnlichem zu tun. Das Erfurter Unternehmen hatte den Zuschlag nach einer öffentlichen Ausschreibung erhalten. Die hier in Thüringen entwickelten High-Tech-Messfahrzeuge sind innovativ und stellen die führende Messtechnik in Deutschland und Europa im Bereich Straßenzustandserfassung dar.