Informations-Schautafeln im Kommunalwald Erfurt
Dabei werden dem aufmerksamen Wanderer die neuen Holzschautafeln auffallen, die an ausgesuchten Kommunalwaldstandorten der Stadt Erfurt, wie der Rad-Laufstrecke am Nonnenholz und Am Holzberg von Hochheim errichtet wurden. Dem Betrachter werden detaillierte Informationen zur Waldbewirtschaftung und zur Walderhaltung geboten. Auf einer der Tafeln werden die wegen ihrer Seltenheit, Besonderheit und Schutzwürdigkeit ausgewählten Bäume der Jahre 1989 bis 2012 aufgezeigt. Ebenfalls sehr interessante Einblicke in die historische Waldbewirtschaftungsform "Mittelwald" werden auf der dortigen Tafel im Hochheimer Holz gewährt.
In diesem Bereich des Kommunalwaldes hat die Stadt Erfurt im Einvernehmen mit der Thüringer Forstverwaltung im Jahr 2003 die Umwandlung einer zirka 5 Hektar großen Laubholzfläche in einen "Mittelwald" beschlossen. Diese Bewirtschaftungsform ist geprägt durch die kurzzeitige Schaffung von Extremlebensräumen und dem Belassen von stehendem, starkem Totholz. Sie dient seltenen Pflanzen- und Tierarten, wie zum Beispiel dem Bleichen Waldvögelein, dem Stattlichen Knabenkraut sowie dem Hirsch- und Nashornkäfer, verschiedenen Fledermausarten, der Hohltaube, dem Schwarz- und Mittelspecht, dem Sperlings- und Waldkauz und vielen anderen nicht zuletzt als Nahrungsgrundlage, Rückzugsmöglichkeit oder als Brutstätte.
Diese Wirtschaftsform war früher in Deutschland weit verbreitet und wurde bis auf wenige Ausnahmen von der dauerwaldartigen Hochwaldbewirtschaftung abgelöst. Wie Dokumente belegen, wurde die Nutzung der Mittelwaldungen im Hochheimer Holz noch vor etwa 80 Jahren angewandt. Der Abschluss der Umwandlung ist für 2014 geplant.