"Auf Spurensuche… Thüringer Mühlenstandorte 2": Ausstellungseröffnung im Museum Neue Mühle Erfurt
Manchmal gelang es erst nach langem Suchen ein "Objekt der Zeitgeschichte" vor Ort aus aktiven Mühlenzeiten zu finden. Für Thüringen sind über 3100 ehemalige und bestehende Getreide- und Handwerksmühlenstandorte bekannt. "Die Mühlen mahlten nicht nur Getreide, sie hämmerten, stampften, pochten, schnitten, schliffen, zogen, walzten und sägten Materialien aller Art, betrieben Pumpen und unterschiedlichste Maschinen, fachten Schmelzöfen an, hoben und senkten Lasten, bewässerten Ackerland und legten Sümpfe und Seen trocken – kurz, sie verkörperten nicht bloß Geschichte, sie machten sie auch." (Kulturgeschichte der Mühlen, Leipzig, 1988)
Wenige Mühlen werden heute noch genutzt - ein Beispiel privaten Engagements wird zur Eröffnung vorgestellt, die Clodramühle bei 07980 Berga. Dort werden heute unter anderem Natur-Dämmstoffe aus Schafwolle hergestellt. Sehr interessant ist als zweites Beispiel ein ausgestelltes Baumrindenstück aus der Mühle in Tambach Dietharz. Aus Fichten- und Eichenrinden wurde in der Lohmühle das pflanzliche Gerbmittel, notwendig für die Herstellung von Leder, zerrieben.
Die Ausstellung wird bis zum 31. Oktober 2012 zu sehen sein, allerdings in der Regel nur im Anschluss an der stündlich stattfindenden Mühlenführungen. Auf Anfrage sind andere Besuchszeiten möglich.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag
10 - 17 Uhr