Die erste Kerze am Chanukka-Leuchter
Der Vorstand der Jüdischen Landesgemeinde und Oberbürgermeister Andreas Bausewein begrüßen die Erfurter und ihre Gäste. Den Lichtersegen spricht der Rabbiner Konstantin Pal. Im Anschluss lädt die Jüdische Gemeinde traditionell zu Krapfen und Glühwein ein. Zudem kann der Musik der Gruppe Misrach gelauscht werden.
Der große Chanukka-Leuchter wird zum 4. Mal vor dem Rathaus aufgestellt. Die Initiative dafür ging von Elfriede Begrich aus. Entworfen und gebaut wurde er vom Erfurter Metallkünstler Matthias Kaiser.
Der Begriff Chanukka bedeutet übersetzt "Einweihung". Das Lichterfest erinnert an die neue Weihung des zweiten Tempels in Jerusalem nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand im jüdischen Jahr 3597 (164 v.d.Z.). Der Tempel war zunächst von der Nutzung als Zeus-Tempel gereinigt worden, dann sollte das ewige Licht angezündet werden. Es stellte sich aber heraus, dass von allen erhaltenen Krügen mit Weihöl nur noch ein einziger rituell rein geblieben war. Das Öl eines Kruges reichte nur für einen Tag. Dank eines Wunders brannte das Licht jedoch acht Tage, bis genug frisches Olivenöl herbeigeschafft worden war.
Zum Andenken an Chanukka wird das "Lichterfest" acht Tage lang gefeiert. Jeden Tag - immer mit Einbruch der Dunkelheit - wird eine neue Kerze am Chanukka-Leuchter angezündet, bis alle acht Kerzen brennen. Chanukka ist ein sehr häusliches, familiäres Fest. Zu den Traditionen gehört neben dem Kerzenanzünden das Treidelspiel. Die Kinder bekommen Geschenke und es gibt typische Ölspeisen wie Krapfen zu essen.