Ein besonderes Jahr. Thüringen: Mai 1989/Mai 1990
Wohl kaum ein Jahr hat sich gleichermaßen tief in persönliche Erinnerungen wie in deutsche und europäische Geschichtsschreibung eingeprägt. Atemberaubendes geschieht 1989/90 in der damaligen DDR innerhalb weniger Monate: Mutig kritisieren im Mai engagierte Bürger gefälschte Ergebnisse der Kommunalwahl, einige Monate später gehen schon Hunderttausende auf die Straßen, erkämpfen friedlich einen demokratischen Staat, ein erstmals wirklich vom Volk gewähltes Parlament konstituiert sich. Am 9. November 1989 die politische Sensation: Die "Mauer" fällt, die Grenze zwischen BRD und DDR ist offen!
Mittendrin im solchermaßen bewegten Ostdeutschland ist Thüringen – damals die drei DDR-Bezirke Erfurt, Gera, Suhl – und mittendrin sind die Thüringer. Was geschieht zwischen Mai 1989 und Mai 1990, wie gestaltet sich das politische Geschehen und das alltägliche Leben vor, während und nach der "Wende", wie gehen die Thüringer um mit Freiheit und Demokratie, aber auch mit dem Zusammenbruch gewohnter Lebensverhältnisse?
Marina Moritz, Direktorin des Museums für Thüringer Volkskunde, und Horst Moritz, Historiker und Publizist, haben sich als erste an eine facettenreiche, emotional bewegende und streng auf historischen Fakten beruhende Darstellung dieser Zeit für den Thüringer Raum gewagt. Die Ergebnisse ihrer Recherchen zeigt das Museum für Thüringer Volkskunde in der neuen Sonderausstellung "Ein besonderes Jahr. Thüringen: Mai 1989/Mai 1990". Das gleichnamige Begleitbuch zur Ausstellung ist seit 9. November in Museum und Buchhandel erhältlich.
Die Ausstellung ist bis zum 18. April 2010 zu sehen.