Fällung des Naturdenkmals "Großvater" ohne Alternative
Die untere Naturschutzbehörde hat sich seit Jahren gemeinsam mit dem Forstamt Arnstadt um den Schutz des Baumes bemüht. In den letzten Jahren gab es mehrere Gutachten zum Zustand und insbesondere zur Standsicherheit. In Absprache mit der Forstverwaltung wurde die Krone des Naturdenkmals stark zurückgeschnitten, um den Baum statisch zu entlasten und den "Großvater" nicht fällen zu müssen.
Allerdings ist eine Fällung der Starkbuche zum Schutz von Leib und Leben der Waldbesucher jetzt ohne Alternative. Das ergab eine Vorortbegehung mit externen Spezialisten vor wenigen Tagen bei der mehrere Problembäume im Erfurter Steiger begutachtet worden sind. Weil die Standsicherheit des Baumes akut gefährdet ist, haben die Fachleute zu einer sofortigen Fällung geraten. Das gilt auch für eine starke Esche am Steigeraufgang und eine ausgehöhlte Eiche am Steinbrücksweg. Die Maßnahmen werden in den nächsten Wochen durch Spezialisten der Verkehrssicherungsgruppe der Thüringer Landesforstverwaltung umgesetzt. Bis dahin ist vor allem der Bereich um den "Großvater" abgesperrt. Nach dem Einschlag wird der untere Stamm des Großvaters als Totholz an seinem Platz bleiben und holzzersetzenden Pilzen und Käfern Lebensraum bieten.
Der Tradition folgend wollen die untere Naturschutzbehörde und das Forstamt Arnstadt im nächsten Jahr gemeinsam mit der Erfurter Bevölkerung einen neuen "Großvater" suchen und als Naturdenkmal unter Schutz stellen. So wurde es schon immer gehalten, denn der derzeitige "Großvater" ist der Dritte seines Standes seit 1945.