Alpha-Bündnis Erfurt: Erstes Netzwerktreffen für strukturierte und effiziente Alphabetisierungsarbeit
Mehr ‚funktionale Analphabeten’, also Menschen, die eine Schule besucht haben und begrenzte Lese- und Schreibkenntnisse besitzen, sollen eine Chance zur gesellschaftlichen Teilhabe erhalten. Im Projekt EQUALS "Erhöhung von Effizienz und Qualität in der Alphabetisierung durch Lebensweltforschung und Entwicklung Sozialintegrativer Beratungs- und Lernangebote" entstehen hierzu in Erfurt, Braunschweig, Frankfurt am Main, Itzehoe, Potsdam und Weingarten so genannte Alpha-Bündnisse, in denen sozialintegrative Alphabetisierungsangebote weiterentwickelt werden. Sie werden jeweils initiiert und koordiniert durch die lokale Volkshochschule. Der Deutschen Volkshochschul-Verband e. V. moderiert diesen Prozess.
Sozialintegrative Alphabetisierung umfasst weit mehr als die Vermittlung von Lesen und Schreiben. Dazu zählen u. a. eine sensible Ansprache der Problematik, Beratung bezüglich der Bildungsangebote und Öffentlichkeitsarbeit zur Enttabuisierung der Problematik. Aber auch Beratungs- und Unterstützungsangebote bei Schwierigkeiten, die von mangelnder Lesekompetenz mitbedingt werden. Das Alpha-Bündnis möchte die Ressourcen von Kursanbietern und anderen Beratungs- beziehungsweise Unterstützungsinstitutionen zu verbinden mit dem Ziel, eine bedarfsgerechte, zielgruppenspezifische Alphabetisierungslandschaft zu entwickeln.
Der Auftaktworkshop des Alpha-Bündnis Erfurt findet am 18.11.2008 um 09:30 Uhr im Rathaus statt – Pressevertreter und interessierte potentielle Netzwerkpartner sind dazu herzlich eingeladen (nach vorheriger Anmeldung bei Herrn Dölle, Tel: 655-2950 oder E-Mail: volkshochschule@erfurt.de). Im Rahmen des Workshops werden das Bündnis und seine Partner vorgestellt. Im Anschluss daran soll diskutiert werden, welche Angebote und Maßnahmen entwickelt werden können.
Die VHS Erfurt leistet mit ihren Alphabetisierungskursen seit vielen Jahren einen Beitrag zur Verbesserung der Lese- und Schreibfertigkeiten von betroffenen Bürgern der Landeshauptstadt. Diese sogenannten 'funktionalen Analphabeten' haben zwar oft eine Schule besucht und besitzen auch Lese- und Schreibkenntnisse der deutschen Sprache aber sie erfüllen nicht die gesellschaftlichen Mindestanforderungen an die Beherrschung der Schriftsprache. Ihnen noch schneller und gezielter zu helfen ist die Hauptaufgabe des neuen Netzwerkes für Alphabetisierung.