"… in unserer unbeschreiblich bedrängten Lage": Erfurt als Domäne Napoleons 1806–1814. Ausstellung
2008 jährt sich zum 200. Male jene Begegnung Napoleons I. mit dem russischen Kaiser Alexander I., die als "Erfurter Fürstenkongress" in die Geschichte eingegangen ist. Dies war für das Stadtarchiv Erfurt Veranlassung, eine Ausstellung zu gestalten, die sich nicht allein dem genannten Ereignis widmet, sondern die gesamte Zeit der französischen Herrschaft über Erfurt von 1806 bis 1814 darstellt.
Der Ausstellungstitel zitiert frei eine Wendung aus einer Erfurter Bittschrift an den Fürstprimas des Rheinbundes aus dem Jahre 1808: "… in unserer jetzigen unbeschreiblich bedrängten Lage". Die Erfurter erhofften sich von dem der Stadt seit langem verbundenen Dalberg Linderung ihrer Nöte – allerdings vergeblich.
Herzstück der Ausstellung ist die Darstellung des "Fürstenkongresses", der 1808 in Erfurt stattfand. Doch bettet die Ausstellung das Geschehen vom Herbst 1808 in den weiten Rahmen der Erfurter, ja der deutschen Geschichte ein.
Der kurze Aufenthalt so vieler – teilweise nur scheinbar – mächtiger Männer war eine Randerscheinung, ein Farbflecken vor einem düsteren Hintergrund.
Eine Ausstellung über das Erfurt der Napoleonischen Zeit muss um so mehr das Interesse auf sich ziehen, als die in der Mitte Deutschlands, an einer ununterbrochen belebten Heerstraße liegende, unter unmittelbarer Herrschaft des Kaisers der Franzosen und seiner Armee-Intendanten stehende Stadt wohl alle Wechselfälle, alle Drangsale erduldet hat, die sich in wildbewegter Zeit denken lassen.
Jakob Dominikus hat schon 1814, noch ganz unter dem Eindruck des Erlebten stehend, geschrieben, dass "von Erfurt aus das innere Getriebe der Französischen auswärtigen Länderadministration am vollständigsten und treuesten dargestellt werden könne".
Die Eröffnung der Ausstellung in beiden Geschossen der Galerie Waidspeicher des Kulturhofs zum Güldenen Krönbacken, Michaelisstraße 10, mit dem Titel " … in unserer unbeschreiblich bedrängten Lage – Erfurt als Domäne Napoleons 1806–1814" wird vom Kammerchor und Marienturmsänger Rudolstadt mit Musik umrahmt, die im zeitlichen Umfeld der Ereignisse, die in der Ausstellung dargestellt sind, entstanden ist.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wird auch der Katalog vorgestellt werden. Zudem bietet das Stadtarchiv Erfurt für die Zeit des Verlaufs der Ausstellung vier Führungen an.
Dienstag, den 9. September 2008, 15:30 Uhr
Dienstag, den 23. September 2008, 15:30 Uhr
Dienstag, den 14. Oktober 2008, 15:30 Uhr
Dienstag, den 21. Oktober 2008, 15:30 Uhr
Pressegespräch: 28. August, 11:00 Uhr
Vernissage: 30. August, 18:30 Uhr
Ausstellungsdauer: 30. August bis 26. Oktober 2008
Öffnungszeiten: Di - So, 11:00 - 18:00 Uhr