Ruhe und Entspannung in historischem Ambiente: Ergebnis des Realisierungswettbewerbes „Innerstädtische Freiraumgestaltung am Hirschgarten“ steht fest

07.12.2007 00:00

Die Jury zum Realisierungswettbewerb "Innerstädtische Freiraum­gestaltung" ist zu einem Ergebnis gekommen und wird der Stadt­verwaltung Erfurt die Umsetzung des Entwurfes des Berliner Büros "Atelier Loidl GbR" empfehlen.

Die Jury, bestehend aus fünf Fachpreisrichtern und vier Sach­preisrichtern, bewerte am 6. Dezember die 25 Entwürfe aus dem ganzen Bundesgebiet sowie dem europäischen Ausland und sprach sich einstimmig für den oben genannten Entwurf aus. In der Jurybegründung heißt es dazu:

"Die Entwurfsidee orientiert sich in ihrer räumlichen Struktur an den historischen Quartieren, wobei zwei Parkteile entstehen, die durch ein Scharnier ausgebildet als konsequente Mittelachse verbunden sind. Der historische Teil des Hirschgartens wird dabei in seinen wesentlichen Teilen (Springbrunnen, vorhandener Baumbestand) erhalten. Auf eine axiale Wegebeziehung zum Portal der Staatskanzlei wird zugunsten zweier Achsen, die an den Wachhäuschen ihre Anker haben, verzichtet. Diese Lösung ist konsequent und nachvollziehbar. Gleichzeitig entsteht ein repräsentativer Vorplatz vor der Staatskanzlei, der durch den leicht erhabenen historischen Hirschgarten würdig gefasst wird. Der alte Hirschgarten bietet betretbare Flächen für Ruhe und Entspannung in einem historischen Ambiente. […] Die konsequente, detailreiche und außergewöhnliche Qualität des Entwurfs bietet in den Augen des Preisgerichts die Gewähr dafür, dass der neue Hirschgarten nach seiner Realisierung von den Bürgern Erfurts in Besitz genommen wird."

Der begrenzt offene freiraumplanerische Realisierungswettbewerb mit dem Ziel der innerstädtischen Freiraumgestaltung wurde durch die Stadtverwaltung Erfurt für die Flächen an der Thüringer Staats­kanzlei, umfassend den Freiraum Hirschgarten und das westlich daran angrenzende ehemalige Quartier bis zur Eichenstraße, die heutige Baugrube, ausgelobt. Teilnahmeberechtigt waren Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Architekten der Europä­ischen Union sowie der Schweiz.

Aufgabe des Wettbewerbes war es:

  • Nutzungsperspektiven für das Wettbewerbsgebiet und sein Umfeld zu ermitteln,
  • das stadträumliche Ensemble aus ehemaliger Statthalterei und dem vorgelagerten Hirschgarten in seiner ursprünglichen Eigenständigkeit und Intimität erlebbar zu machen und
  • die ablesbare Störung des gewachsenen Stadtgrundrisses durch eine Neuinterpretation des Raumes zu überwinden.

Die Ermittlung der Preisträger erfolgte wie für Wettbewerbe vorgeschrieben anonym. Die Namen der 25 Entwurfsverfasser wurden erst nach der Festlegung der Rangfolge und Preise dargelegt. Das Preisgericht gibt dem Auslober eine schriftliche Empfehlung für die weitere Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe. Der Auslober beabsichtigt, unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts dem ersten Preisträger die weitere Bearbeitung der Aufgabe zu übertragen. Die Stadtverwaltung wird dem Kommunalparlament dazu eine Beschlussvorlage vorlegen.

Die Erfurterinnen und Erfurter sind herzlich eingeladen, die Wettbewerbsarbeiten zu besichtigen!

In der Woche vom 10. bis 14. Dezember sind sie im Haus der sozialen Dienste, Heckert-Saal (Juri-Gagarin-Ring 150 2. OG) Montag, Dienstag und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr sowie Mittwoch und Freitag bis 13 Uhr ausgestellt. Ab dem 8. Januar 2008 sind sie dann im Alten Archiv des Erfurter Rathauses zu sehen.

Informationen sind auch im Internet unter www.erfurt.de abrufbar.