Über das Leben und Schaffen Kurt Kunerts
Eine Auswahl des Dombergchores Erfurt wird unter Leitung von Domorganist Silvius von Kessel Chorsätze von Kunert singen, Manfred Jäckel wird den Musiker und Komponisten Kunert aus dem Blickwinkel eines Kollegen schildern, und ein Film wird in wenig bekannte Gesichtspunkte von Kunerts Leben einführen. Die Ausstellung wird vom 20. September 2006 bis zum 2. März 2007 im Gebäude des Stadtarchivs Erfurt (Gotthardtstraße 21) zu sehen sein (montags, mittwochs, donnerstags von 8 bis 16 Uhr, dienstags von 8 bis 18 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr).
Im Jahre 2004 hat das Stadtarchiv Erfurt von Kunerts Witwe dessen Nachlass übernommen. Die zehnte Wiederkehr von Kunerts Todestag ist für das Stadtarchiv Erfurt eine freudig wahrgenommene Gelegenheit, durch eine Ausstellung an diesen Komponisten zu erinnern. Für die Gestaltung der Ausstellung ist in erster Linie der im Stadtarchiv verwahrte Nachlass herangezogen worden.
Die Ausstellung zeichnet mit Hilfe von Fotos, persönlichen Aufzeichnungen, von Programmheften und Einladungen das Leben, das dienstliche Wirken von Kunert nach. Sein Schaffen wird durch Partituren und eine Hörstation vorgestellt, die es ermöglicht, über Kopfhörer Kunert-Musik zu hören.
Kurt Kunert wurde am 12. Juli 1911 in Stettin geboren. Nachdem er erste musikalische Sporen in der Anklamer "Stadtpfeiferei" erworben hatte, gelangte er 1929 ans Loewesche Konservatorium zu Stettin und 1930 ans Leipziger Konservatorium. Dort wurde er von Schwedler, einem Flötisten des Gewandhausorchesters, ausgebildet. 1935 wurde Kunert als Erster Flötist ans Städtische Orchester nach Erfurt verpflichtet. Als Leiter der "Erfurter Kammermusikvereinigung" und als Begründer der Museumskonzerte im Angermuseum erlangte er im Musikleben der Stadt Bedeutung.
Außer der Tätigkeit im städtischen Orchester und der Lehrtätigkeit in Erfurt, Berlin und Weimar widmete sich Kunert vor allem der Komposition. Am 14. August 1996 ist Kurt Kunert in Erfurt verstorben.
Kurt Kunert gehört zu den Komponisten, die sich bemühen, nach wie vor melodiebetont zu schreiben, und die auf Fasslichkeit Wert legen, ohne vordergründig oder konventionell zu sein. Er fühlte sich dem Publikum verpflichtet. Kunert hat mit Vorliebe Kammermusik geschrieben und dabei die Blasinstrumente besonders reich bedacht. Neun Bläserquintette sind aus seiner Feder geflossen. Doch auch Orchester- und Vokalwerke hat er geschaffen.