Bau des Ausstellungshauses „Welt der Versuchungen“ geht in die nächste Phase

24.06.2024 12:03

Mit der Bekanntmachung des Planungswettbewerbs zur Errichtung des ersten mit Bundesmitteln gebauten nachhaltigen Ausstellungshauses für Suchtprävention ist der Startschuss für den Bau der „Welt der Versuchungen“ gefallen. Architekturbüros und Landschaftsarchitekten und -architektinnen sind aufgefordert, ihre Teilnahme am Wettbewerb für den Neubau und die Freiflächen auf dem Areal des Huttenplatzes in Erfurt zu bekunden. Die vollständige Ausschreibung ist im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht.

Annäherung an das Thema Versuchung auf überraschende Weise

Bauherrin für das Ausstellungshaus ist die Stiftung Welt der Versuchungen, die in der Projektphase durch das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gefördert wird. Die Stiftung ist Initiatorin des neuen Ausstellungshauses, dessen Ansatz es ist, Suchtprävention und Gesundheitsförderung mit angrenzenden Wissenschaftsbereichen und den Künsten zu verbinden. Das Ausstellungshaus verfolgt damit einen ergänzenden Ansatz in der Suchtprävention. Das Bauvorhaben wird mit rund 20 Mio. Euro vom Deutschen Bundestag ermöglicht.

Die Stadt Erfurt ist Ausloberin des Wettbewerbs für die an das Ausstellungshaus angrenzenden öffentlichen Frei- und Verkehrsflächen. Durch deren Einbeziehung am nördlichen Eingang in die Altstadt von Erfurt soll für das Ausstellungsgebäude ein attraktives Umfeld geschaffen werden.

Ziel des Wettbewerbs ist es, einen ökologisch nachhaltigen und hochwertigen städtischen Raum zu gestalten, der Erfurter und Thüringer Bürger sowie Gäste aus ganz Deutschland einlädt, sich dem Thema Versuchungen – von Drogen bis Social Media – auf überraschende Weise zu nähern. „Das Modellprojekt soll auch ein Vorzeigeprojekt beim Bau werden“, sagt Dr. Susanne Rockweiler, Chefkuratorin und erste Vorständin der Stiftung Welt der Versuchungen. „Dafür werden Räume benötigt, die in klarer und überzeugender Art neue und zukunftsweisende Arbeitsmöglichkeiten zulassen und gleichzeitig aufgrund von Form und Ästhetik begeistern und zum Nachdenken und Verweilen einladen.“

Im Fokus stehen Dauer- und Sonderausstellungsflächen sowie Räume für Tagungen, Kreativräume und Möglichkeiten für Bildungs- und Vermittlungsarbeit.

Die Ergebnisse des Planungswettbewerbes werden Ende November 2024 erwartet. Alle Wettbewerbsarbeiten werden in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert.

Gesundheitsministerin Heike Werner:

„Wer schon einmal gebaut hat, der weiß: Es ist nicht immer einfach. Umso mehr freue ich mich, dass der Bau des Ausstellungshauses der ‚Welt der Versuchungen‘ nun mit der Bekanntmachung des Planungswettbewerbs in die erste konkrete Phase starten kann. Ich bin überzeugt, dass das neue Ausstellungshaus eine moderne und qualitativ hochwertige Vorsorge- und Aufklärungsarbeit für die Suchthilfe leisten wird. Wir brauchen neue Konzepte in der Suchtprävention und ich bin mir sicher, dass wir mit der ‚Welt der Versuchungen‘ deutschlandweit einmalig neue Wege einschlagen.“

Staatsminister und Ostbeauftragter der Bundesregierung Carsten Schneider:

„Mit dem Start des Architektur-Wettbewerbs ist für die ‚Welt der Versuchung‘ ein sehr wichtiger Meilenstein erreicht. Mit nicht unerheblichen Mitteln des Bundes wie des Landes entsteht ein Ort, der weit über die Region hinaus Strahlkraft entwickeln wird. Die Verbindung von Kunst und Wissenschaft, Prävention und Gesundheitsförderung in einem innovativen und nachhaltigen Bauwerk wird neue Maßstäbe setzen und Menschen stärken. Deshalb freue ich mich sehr auf die kommenden Entwürfe und die klugen Ideen, die hier realisiert werden.“

Beigeordneter der Stadt Erfurt für Kultur, Stadtentwicklung und Welterbe und Sachpreisrichter des Planungswettbewerbs Dr. Tobias J. Knoblich:

„Die der Standortortwahl zugrundeliegende Idee besteht darin, durch das Ausstellungshaus die Attraktivität der Stadt zu steigern und das innerstädtische Gebiet Huttenplatz aufzuwerten. Mit der Errichtung des Ausstellungshauses für die ‚Welt der Versuchungen‘ wird ein wesentlicher Beitrag zur Stadtreparatur geleistet.“

Quelle: Stiftung Welt der Versuchungen