Erster Nachwuchs des Jahres im Zoopark Erfurt: Vier Kaschmirziegen geboren
Die Kaschmirziegen leben auf dem Plateau des Zooparks – direkt gegenüber den Haus-Yaks und Hissarschafen, zwei weiteren asiatischen Haustierrassen – in unmittelbarer Nähe zum Spielplatz. Kaschmirziegen sind sehr neugierig, verhalten sich gegenüber Menschen im Vergleich zu anderen Ziegenrassen jedoch eher zurückhaltend. Sie kommen zwar gerne auf Menschen zu, eignen sich aber nicht als Streicheltiere.
Kaschmirziegen stammen aus den ariden Hochgebirgssteppen Zentralasiens. Sie gehören keiner einzelnen Rasse an, vielmehr bilden sie eine Rassegruppe mit dem gemeinsamen Merkmal der feinen Unterwolle. Es handelt sich um klein-bis mittelrahmige Ziegen mit Schlappohren. Die Böcke tragen lange, nach außen drehende imposante Hörner, Ziegen kleine sichelförmige. Sie ernähren sich von Gräsern, Flechten, Moos und Kräutern.
Die natürlichen Farben des prächtigen Fells von Kaschmirziegen sind weiß, grau, braun und schwarz. An die extreme Kälte ihrer Heimat in den Wintermonaten haben sich die Kaschmirziegen im Laufe der Zeit natürlich angepasst. Die Tiere schützen sich mit einem lockeren Vlies aus langem und relativ grobem Haar, dem sogenannten Grannenhaar. Darunter wächst ein sehr weiches, feines, glattes und wärmendes Flaumhaar, das Duvet. Dieses Flaumhaar kann zur edelsten Wolle der Welt verarbeitet werden: Kaschmir.
Durchschnittlich produziert eine Kaschmirziege nur ca. 150 bis 400 Gramm Flaumhaar pro Jahr. Die Frage, warum Kaschmir so teuer ist, ergibt sich aus der natürlichen Knappheit der Faser und der großen Nachfrage. Für die Herstellung eines Pullovers aus reinem Kaschmir wird der jährliche Ertrag von zwei bis fünf Tieren benötigt. Zum Vergleich: Aus dem Ertrag an Schafwolle von einem Tier lassen sich durchschnittlich gut 10 Pullover produzieren.
Die Kaschmirziege stammt aus den Hochgebirgssteppen Zentralasiens, wo sie in kleinen Gruppen lebten. Die edle Wolle, die im Frühjahr ausgekämmt werden kann, ist den Tieren zum Verhängnis geworden. Heute leben die meisten Tiere in großen Farmen, insbesondere in der Mongolei und in China, aber auch in Australien, Neuseeland und Schottland. Die oft rücksichtslosen Methoden der Wollgewinnung in einigen Ländern stehen zu Recht in der Kritik von Tierschutzorganisationen. Darüber hinaus führt die massenhafte Haltung zu einer massiven Überweidung, so dass die abgegrasten Flächen zunehmend verwüsten.
Wenn Sie sich für eine Tierpatenschaft interessieren, wenden Sie sich bitte an die Thüringer Zoopark-Stiftung.