Freiwillige gesucht zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP)

28.02.2023 16:23

Der erste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) beim Schwarzwild in Deutschland wurde amtlich vom Landkreis Spree-Neiße am 10. September 2020 festgestellt. Inzwischen sind mehrere weitere Ausbruchsgebiete in Brandenburg und Sachsen hinzugekommen. Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, sucht die Stadt Erfurt ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

Ein Wildschwein im Wald
Foto: Erste Fälle der Afrikanischen Schweinepest waren in Brandenburg und Sachsen zu verzeichnen. Foto: © Volodymyr Burdyak/123rf

Um was geht es?

Der erste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) beim Schwarzwild in Deutschland wurde amtlich vom Landkreis Spree-Neiße am 10. September 2020 festgestellt. Inzwischen sind mehrere weitere Ausbruchsgebiete in Brandenburg und Sachsen hinzugekommen.

Seitdem laufen die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in den betroffenen Bundesländern auf Hochtouren. Oberstes Ziel ist es, die Tierseuche auf ein möglichst kleines Gebiet einzudämmen und zu verhindern, dass diese sich ausbreiten kann oder auf Hausschweinbestände übertritt.

Für Schweine (Haus- und Wildschweine) verläuft eine Infektion mit dem ASP-Virus fast immer tödlich. Für den Menschen und für andere Haus- und Nutztierarten ist die Afrikanische Schweinepest dagegen ungefährlich.

Um die Fundorte wurden sogenannte Restriktionszonen eingerichtet, in denen verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden.

Neben der Fallwild- und Kadaversuche sowie der Populationsminderung durch Jagen ist der Zaunbau eine Maßnahme der Biosicherheit, wodurch ein Wandern der Wildschweine und eine weitere Ausbreitung der ASP verhindert werden soll. Gleichzeitig wird nach toten und kranken Wildschweinen gesucht, die getötet und entsorgt werden müssen, um Infektketten zu unterbrechen.

Auch die Stadtverwaltung Erfurt trifft vorbeugende Maßnahmen für den Fall des Ausbruchs im Stadtgebiet. Es werden zahlreiche Helferinnen und Helfer benötigt. Deshalb sucht die Stadt Erfurt bereits vorsorglich für die im Ausbruchsfall erforderlichen Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen


Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für das Stadtgebiet

Diese Abfrage erfolgt unverbindlich. Sie dient zunächst lediglich der Datenerhebung zur Koordination und Vorbereitung auf eventuell erforderliche Maßnahmen. Ihre Daten werden bei uns gespeichert und nicht an Dritte weitergegeben.


Ihre Unterstützung wird benötigt für folgende Tätigkeiten:

Fallwildsuche

  • Unterstützung der Stadtverwaltung Erfurt bei der Suche nach verendeten Wildschweinen
  • Dabei fußläufige Absuche eines festgelegten Geländes zu einem festgelegten Zeitpunkt

Zaunaufbau und -kontrolle

  • Vorbereitungen für den Zaunaufbau, insbesondere Freischneiden (Bäume, Sträucher) und Freimähen der Zaunschneise
  • Aufbau von Elektro- und Wildzäunen auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen, inklusive Installation von Solarmodulen zur Stromerzeugung
  • Kontrolle und Instandhaltung der Zaunanlagen

Wir bieten:

  • Fachkundige Einweisung
  • Trupps werden durch ortskundige Beauftragte der Stadt geführt
  • Aufwandspauschale in Höhe von 60 Euro pro Einsatz
  • Gegebenenfalls Wegstreckenentschädigung für die Nutzung des Privat-Kfz
  • kostenfreie Verpflegung
  • Versicherungsschutz während des Einsatzes

Wir erwarten:

  • Mindestalter 18 Jahre
  • Ausreichende Fitness und Kondition – es handelt sich nicht um einen Spaziergang auf Waldwegen, sondern durch das Gelände
  • Kleidung und Schuhwerk – der Waldumgebung und Witterung angepasst
  • Ein der natürlichen Umgebung „Wald“ angepasstes Verhalten – keine lauten Unterhaltungen, kein Abspielen von Musik o. ä.


Besondere Voraussetzungen je Aufgabe sind:

Fallwildsuche

  • Gute Ortskenntnisse sind von Vorteil
  • Kfz und Führerschein Klasse B sind wünschenswert, um die Einsatzorte zu erreichen

Zaunaufbau und -kontrolle

  • Sicherer Umgang im Lesen von Landkarten und mit Navigationstechnik
  • Handwerkliches Geschick und Erfahrungen im Aufbau von Weide-, Elektro- oder Wildzäunen sind von Vorteil
  • Kfz und Führerschein Klasse B sind wünschenswert, um die Einsatzorte zu erreichen
     

Sie möchten uns bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest unterstützen?

Anmeldung unter Angabe von Name, Vorname, Geburtsdatum, Anschrift, Telefonnummer und Verfügbarkeit an folgende E-Mail-Adresse: veterinaeramt@erfurt.de

Wir setzen uns umgehend mit Ihnen in Verbindung!


Was noch wichtig ist:

Die Fallwildsuche ist zum einen wichtig, um die tatsächliche Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest genau zu erfassen. Zum anderen können auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse Ausnahmegenehmigungen hinsichtlich verschiedener Restriktionen für Landwirte, Tierhalter, Jäger und Forstwirte erteilt werden. Für viele Betroffene haben das Seuchengeschehen und die damit verknüpften Nutzungsverbote existenzbedrohende Auswirkungen.

  • Was passiert, wenn Fallwild oder Kadaverteile gefunden werden?
    Ihr Suchtrupp wird von fachkundigem Personal geführt, dieses ist dann auch für die Markierung und die Einleitung der Bergung verantwortlich. Sie kommen nicht in Kontakt mit möglicherweise infiziertem Wild.
     
  • Kann ich meinen Hund mitbringen?
    Nein, die einzigen Hunde, die an der Suche teilnehmen, sind die speziell ausgebildeten Suchhunde. Um deren Tätigkeit nicht zu stören, ist die Mitnahme eigener Hunde nicht gestattet.
     
  • Wie verhält es sich mit Schutz- und Pflegeprodukten?
    Sie erhalten von uns sowohl Sonnencreme als auch Zeckenschutzspray.
     
  • Wofür dient die Aufwandspauschale, wird sie ggf. auf staatliche Unterstützungsleistung angerechnet?
    Die Aufwandspauschale ist eine Ehrenamtspauschale, die Ihre Fahrtkosten, die Abnutzung Ihrer Kleidung während des Einsatzes und ggf. entstehende Reinigungskosten abdeckt. Sie wird bis zu einem Betrag von 250,00 EUR pro Monat nicht auf staatliche Leistungen, z. B. das Arbeitslosengeld oder das BAföG angerechnet. Sie ist daher auch nicht melde- oder zustimmungspflichtig.
     
  • Wann und wie wird die Aufwandspauschale ausgezahlt?
    Die Aufwandspauschale wird zum Ende des Monats für Einsätze durch Überweisung auf das Girokonto ausgezahlt. Die Auszahlung kann nur auf ein deutsches Girokonto erfolgen!
     
  • Sind mehrere Einsätze möglich? Kann ich auch teilnehmen, wenn ich nur vormittags oder nur nachmittags zum Einsatz kann?
    Sie können sich zu so vielen Einsätzen melden, wie Sie sich zutrauen. Die Aufwandspauschale wird für jeden einzelnen Einsatz gezahlt. Geben Sie bei Ihrer Interessenbekundung an, an welchen Tagen für Sie welche Einsatzzeit infrage kommt. Die Einsatzleitung wird Sie dann einteilen und Sie über Ihren Einsatz informieren.
     
  • Kann ich auch spontan zum Einsatzort kommen, um die Suche zu unterstützen?
    Bitte nicht! Die erfolgreiche Suche erfordert eine intensive Vorbereitung, die Bereitstellung von Ausrüstung und Ausstattung, die Bestellung von ausreichend Verpflegung, die Zusammenstellung der Suchtrupps mit Zuweisung des Suchtruppführers etc. Sehen Sie daher bitte davon ab, spontan bei der Einsatzleitung zu erscheinen und Ihre Hilfe anzubieten.

Weitere Auskünfte erteilt das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt, zu erreichen unter der Telefonnummer 0361 655-1380 oder der E-Mail-Adresse veterinaeramt@erfurt.de