Suche nach dem Kakaobaum am Schokoladentag
Am 14. September hatte der Forscher und Entdecker Alexander von Humboldt Geburtstag. Anlass genug, um mit den Kindern der Humboldtschule Erfurt an diesem Tag ganz im Sinne des Namensgebers ihrer Schule zu forschen und neue Sachen auszuprobieren.
In diesem Jahr hat das Amt für Bildung daher gemeinsam mit dem Ega-Campus und dem Deutschen Gartenbaummuseum Angebote zum Thema Kakao organisiert. Diese Angebote sind Teil der Veranstaltungsreihe zum Schokoladentag, der in Erfurt in diesem Jahr erstmals gefeiert wird.
Die Kinder machten sich zunächst mit Klemmbrett, Stift und Maßband auf den Weg ins Danakilhaus. Die kleinen Forscher sollten im Regenwald die dort wachsenden Kakaobäume suchen. Allerdings war es gar nicht so einfach, die gelben Früchte des Kakaobaumes zwischen den dicht wachsenden Bäumen im Danakilhaus zu entdecken. Mit ein wenig Hilfe von Ega-Campus-Pädagogin Kristin Artschwager gelang es jedoch nach einer kurzen Suche. Die kleinen Forscher begannen dann, die Baumstämme und die Größe der Blätter der Kakaobäume zu vermessen.
Alles wurde genau protokolliert: Die Kakaobäume im Danakilhaus haben einen Stammumfang von durchschnittlich 32 Zentimetern. Die Blätter sind etwa 45 Zentimeter lang und elf Zentimeter breit. Gemeinsam fanden sie auch heraus, dass an einem Kakaobaum sowohl Blüten als auch Kakaofrüchte in verschiedenen Größen zur gleichen Zeit wachsen. So kann der Kakao mehrmals im Jahr geerntet werden.
Blätter der Kakaopflanze analysiert
Im Deutschen Gartenbaumuseum druckten die Kinder mit Kakaoblättern und anderen Pflanzen und analysierten deren Struktur. Sie versuchten, ganz im Sinne Alexander von Humboldts, zu beschreiben, was sie auf ihren Druckkarten sahen und was ihre Blätter besonders macht. Dass das Katalogisieren von Pflanzen ist, gar nicht so leicht ist, wussten am Ende der Lerneinheit alle Kinder - auch wenn sie sichtlich begeistert von den bunten Druckergebnissen waren.
Dann ging es endlich in die Schülerküche des Grünen Klassenzimmers. Dort erklärte Ega-Campus-Pädagogin Antje Eberhardt, wie man Schokolade selbst herstellen kann und welche Zutaten es dafür braucht. Mit einem eigenen Rezept ausgestattet, probierten die Kinder dies unter Anleitung sofort aus. Während die eigene Schokolade abkühlte, lernten sie, dass Kakao gar nicht süß schmeckt und in der Lieblingsschokolade der Kinder oft wenig Kakaopulver, dafür aber sehr viel Zucker steckt.
Auszeichnung als kleine Kakaoexperten
Die im Schokoladenworkshop hergestellte Schokolade mit Mandeln und Rohrzucker schmeckte allen. Die Teller waren am Ende des Forschertages leer und die Kinder sichtlich stolz auf ihre Auszeichnung als kleine Kakaoexperten, die sie im Grünen Klassenzimmer des Ega-Campus verliehen bekamen.
„Wir sind sehr froh, dass wir so viele schöne Projekte für die Kinder unserer Schulen im Egapark durchführen können. Die Pädagogen sind flexibel, sodass sie neben dem eigentlichen Bildungsangebot auch unsere Sonderwünsche, wie heute zum ersten Schokoladentag, umsetzen können“, sagt Julia Lieder vom Amt für Bildung. Sie verweist darauf, dass seit Jahresbeginn bisher rund 8000 Erfurter Kinder den Egapark im Rahmen des Unterrichts oder in den Ferien besucht und die pädagogischen Angebote des Ega-Campus und des Deutschen Gartenbaumuseums genutzt haben.
Bis zum Jahresende gibt es oft nur noch wenige freie Termine für die pädagogischen Angebote. Es werden also auch in den kommenden Monaten noch viele kleine Forscherinnen und Forscher auf dem Gelände des Egaparks zu beobachten sein.