Filmprojekt „(Don’t) Stop Motion!“ im Start-up- und Gründeratelier M6
Die Idee dazu entstand bei einem früheren Stop-Motion-Projekt in Athen (2019), bei dem junge Geflüchtete gemeinsam ihre Fluchterfahrungen aufarbeiteten und veröffentlichten. Die Begeisterung an der kreativen Arbeit und das Interesse daran, die eigene Geschichte publik zu machen, inspirierte die beiden ein ähnliches, größeres Projekt auch in Deutschland umzusetzen. „(Don’t) Stop Motion!“ wird dabei um einen integrativen Aspekt erweitert, indem junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrungen gemeinsam an dem Projekt arbeiten.
Inhalt und Grundlage für das, im Start-up- und Gründelatelier M6 umgesetzte, Filmprojekt sind die Erfahrungen und Geschichten drei junger Geflüchteter aus Erfurt, die mit der Stop-Motion-Technik zum Leben erweckt werden. Die Erfahrungen der drei Protagonistinnen und Protagonisten wurden in medienpädagogischen Workshops aufgearbeitet und in Form von Interviews mit der Kamera festgehalten. Dabei ist mit Methoden der Biografiearbeit wie Collage gearbeitet worden. Zudem hat diese Prozesse der Kinder und Jugendpsychotherapeut Sebastian Hirsch von Refugio Thüringen e.V. begleitet.
Anschließend haben die jungen Geflüchteten zusammen mit dem Erfurter Künstler Pit Nötzold Puppen für die Stop-Motion-Szenen hergestellt und mit den fertigen Puppen erste Stop-Motion-Szenen visualisiert. Aktuell sind andere Jugendlichen aus Thüringen dazugestoßen, um den Film gemeinsam weiterzuentwickeln und in Austausch mit den Geflüchteten zu kommen. Gemeinsam lassen sie die Bilder in ihrem Kopf durch die Stop-Motion-Technik lebendig werden. Am Ende soll eine Kombination aus klassischem Dokumentarfilm und Stop-Motion-Film entstehen, in dem zur Abwechslung nicht über, sondern endlich mit Geflüchteten gesprochen wird. Das Filmprojekt soll Gehör schaffen, Empathie aufbauen, Einblicke in fremde Lebenswelten geben und vor allem eines: Verbinden. Für eine offene Gesellschaft, den Kampf gegen Rechtsextremismus und eine größere Sichtbarkeit von People of Color.
Der fertige Dokumentarfilm richtet sich an ein breites Publikum. Um diese Zielgruppe auch zu erreichen, soll der Film zum einen in regionalen Kinos und Veranstaltungsstätten mit anschließendem Filmgespräch (in Einbezug der Jugendlichen) aufgeführt werden. Zum anderen soll der Film vor allem auch von Schulen, Institutionen und Vereinen zu Bildungszwecken genutzt werden.