Erfurt im Coronamodus
Die Thüringer Landeshauptstadt weist damit immer noch moderate Infektionszahlen auf. Gut für Erfurt ist auch, dass es nach wie vor keine schweren Krankheitsverläufe gibt.
Die ergriffenen Maßnahmen sollen weiterhin dazu beitragen, die Verbreitung des Virus einzudämmen. „Wir werden alles tun, um die schrecklichen Bilder, die uns aus Italien erreichen, hier zu verhindern“, so Oberbürgermeister Andreas Bausewein heute zu den Medien.
Stadtordnungsdienst
Der Stadtordnungsdienst wurde in den vergangenen Tagen bereits personell aufgestockt und wird es weiter. Zählte er kürzlich noch 20 Mitarbeiter, so waren am Wochenende bereits 30 im Einsatz. In Laufe dieser Woche werden 60 Mitarbeiter das gesamte Stadtgebiet bestreifen und darauf achten, dass die Vorgaben der Allgemeinverfügungen eingehalten werden.
OB Andreas Bausewein: „Positiv festzustellen ist, dass sich der überwiegende Teil der Bevölkerung an die Beschränkungen hält. Wir versuchen, so gut es geht, präsent zu sein. Wenn unsere Mitarbeiter auf kleinere Gruppen stoßen, sind sie derzeit noch freundlich mahnend. Doch wir werden auf deutlich bestimmtere Worte und Sanktionen umstellen, wenn manche immer noch denken, all das hier ist Spaß“.
Hotline
Die Corona-Hotline der Stadt Erfurt mit der Telefonnummer 0361 655-267662 wird ab Mittwoch umgestellt. Anrufer können sich sodann über ein Menü einwählen und auswählen zwischen
- Allgemeine Fragen zur Corona-Vorsorge und ehrenamtlichen Aktivitäten
- Anfragen von Unternehmen, Institutionen und Kulturbetrieben
- Anfragen ans Gesundheitsamt, Reiserückkehrer, medizinische Einrichtungen
Die Hotline wird personell durch Mitarbeiter der entsprechenden Fachbereiche verstärkt und ist zu folgenden Zeiten erreichbar: Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 9 bis 16 Uhr.
Stadtrat und Hauptausschuss
Vorsorglich hatte der Stadtrat Anfang März bereits eine Änderung der Geschäftsordnung beschlossen. Danach übernimmt für den „Krisenfall“ der Hauptausschuss, Stadtrat und die anderen Ausschüsse setzen vorerst aus.
Heute tagte der Hauptausschuss erstmals, allerdings in einer Minimalbesetzung: Vertreter der Fraktionen und der Oberbürgermeister. Der Hauptausschuss wird künftig einmal pro Woche zusammenkommen und in einem Notprogramm nur die wichtigsten Dinge beschließen, die an Fristen gebunden sind. Zumeist wird es sich dabei um Vergaben von Bauaufträgen handeln.
Zudem wird sich der Ältestenrat einmal wöchentlich telefonisch verständigen. „Ich möchte alle Fraktionen, soweit das möglich ist, einbeziehen“, so Bausewein weiter. „Das ist eine Bewährungsprobe, wir betreten hier gerade völliges Neuland. Uns ist bewusst, dass wir mit unseren derzeitigen Regelungen viele Rechte beschneiden, deshalb sollte die gegenwärtige Situation so kurz wie möglich und nur so lange wie nötig anhalten.“
Pandemiestab
Der Pandemiestab der Stadt Erfurt wird ab sofort geteilt. Nachdem sich in Jena der Oberbürgermeister und sein Krisenstab in Quarantäne befinden, wird das Erfurter Gremium in zwei Gruppen geteilt, sich unabhängig voneinander treffen und via Telefon kommunizieren.
Kitagebühren
Noch in dieser Woche soll es eine Lösung zu den Kitagebühren geben, die die betroffenen Eltern entlastet. Die Gespräche dazu laufen.