Verkohltes Getreide lieferte ersten archäologischen Nachweis für den klösterlichen Braubetrieb der Ursulinen
Urkundliche Quellen für das Kloster belegen den Braubetrieb bereits im 15. Jahrhundert
Die Körner, die in der Ausgrabungsstätte im Innenhof des Ursulinenklosters gefunden wurden, sind gekeimt und damit ein Beleg dafür, dass sie eigentlich gedarrt werden sollten für die Bierproduktion. Offenbar war der Ofen damals, im 17. Jahrhundert, zu stark geheizt, denn stattdessen verbrannten sie und lieferten so den ersten archäologischen Nachweis für eine Brauerei in Erfurt. Die urkundlichen Quellen für das Kloster belegen den Braubetrieb bereits im 15. Jahrhundert.
Die archäologischen Grabungen im Erfurter Ursulinenkloster durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) begannen Anfang August 2015 und wurden nötig, da an Stelle eines bisherigen Gebäudes aus dem 19. Jh. ein Neubau mit Keller errichtet werden soll. Schon kurz nach Ausgrabungsbeginn stieß man auf Wirtschaftsgebäude des Klosters: einfache Fachwerkhäuser, teilweise mit Steinsockeln, gepflastert oder mit Lehmfußböden ausgestattet.
Im Rahmen der Ausstellung wird am Dienstag, dem 20. Oktober 2015, um 19 Uhr zu einem Vortrag mit dem Titel "Brauregeln des späten Mittelalters in Thüringen" eingeladen. Es spricht der Historiker und Verleger Micheal Kirchschlager, der damit auch auf die Grabung im Ursulinenkloster eingeht.
Das "Objekt des Monats" ist bis zum 31.10. im Stadtmuseum zu betrachten.