Erfurt - Die Nudelhochburg Deutschlands
Im Wesentlichen gehe es den beiden Erfurter Museen um Synergieeffekte, die man nutzen will, und um die Verbundenheit der Einrichtungen, so Dr. Anselm Hartinger, Direktor der Erfurter Geschichtsmuseen, gestern zum Pressegespräch im Museum. Trotz der vielen Rückstände in der Sammlungserschließung hätte man sich dank der Unterstützung der derzeitig im Stadtmuseum tätigen Praktikantin Saskia Krupp gern der Firmenhistorie der Erfurter Teigwaren GmbH genähert.
1793 war die Vorläuferfirma durch Johann-Peter Belling gegründet worden, der damals französische Soldaten mit Nudeln aus Erfurt versorgte. 1860 ging der Betrieb auf Ferdinand North über, der sich ständig um Modernisierung bemüht hatte. 1883 schließlich hatte der Unternehmer die ersten Eier-Nudeln entwickelt und sich dadurch von der Konkurrenz deutlich abgehoben. Die Nudel, der 1904 sogar eine Goldmedaille verliehen wurde, war zum Export-Schlager geworden. In Norths Repertoire standen damals 180 verschiedene Sorten.
Heute beliefert die Erfurter Teigwaren GmbH über verschiedene Discounter einen großen Teil der deutschen Haushalte mit Makkaroni, Spaghetti und Buchstabennudeln.
Die Ausstellung im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt, die bis zum 25. Oktober zu sehen sein wird, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen.