Warnstreik der EVAG ging zu Lasten der Schüler
Laut ver.di seien die Schulämter bereits am 13. März über den bevorstehenden Streik informiert gewesen. Nur wie belastbar war diese Information? In dem Schreiben, das das staatliche Schulamt an das Amt für Bildung der Stadtverwaltung Erfurt weitergeleitet hat heißt es: „In den nächsten Tagen bzw. Wochen kann es deshalb zu Verspätungen bzw. zum Ausfall des Schüler- und Linienverkehrs kommen. Folgende Betriebe werden voraussichtlich betroffen sein: Erfurter Verkehrsbetriebe AG, Geraer Verkehrsbetrieb GmbH, Jenaer Nahverkehr GmbH. […]Durch die Medien wird rechtzeitig über unsere Aktionen informiert.“ Allein der Hinweis, dass es zu Verspätungen bzw. zum Ausfall des Schüler- und Linienverkehrs bei der Erfurter Verkehrsbetriebe AG kommen kann, ließ nicht den Schluss auf den Streik am gestrigen Mittwoch zu.
Selbstverständlich wurde durch das Amt für Bildung das Informationsschreiben an die Erfurter Schulen umgehend weitergeleitet. Nachdem am frühen Dienstagabend die EVAG die Stadt über den Ausstand am Mittwoch für die Zeit von 3:30 Uhr bis 10:00 Uhr unterrichtete, wurde, in der Hoffnung eine Vielzahl der Eltern zu erreichen, unverzüglich die Informationskette über den Kreiselternsprecher aktiviert. Auch über die Medien und auf der Homepage der Stadt wurde informiert. Aufgrund der späten Ankündigung konnten aber nicht alle Betroffenen Eltern und Schüler erreicht werden.
Die Stadt Erfurt ist Träger der Schülerbeförderung für insgesamt 4.000 Schüler. Sie hätte von ver.di erwarten dürfen, dass außer einer lapidaren Streikankündigung, rechtzeitig konkrete Angaben zum geplanten Ausstand übermittelt werden. Die Verwaltung wünscht sich, bei zukünftigen Streiks früher in Kenntnis gesetzt zu werden, um die betroffenen Schüler informieren zu können.