Terrakotten und Bilder: Gudrun Sailer, Eberswalde, stellt im Kulturhof aus
Gudrun Sailer, in Rudolstadt geboren, hat an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle/S. Keramik studiert. Sie lebt und arbeitet freischaffend seit 1991 in Eberswalde.
Ihr künstlerischer Werdegang begann mit der Töpferlehre in Bürgel, doch schon im Studium widmete sie sich der menschlichen Figur. Das Material Ton ist geblieben, dessen farbliche und formale Möglichkeiten schätzt sie noch heute.
In einer über die Jahre stetig weiterentwickelten Technik baut sie bis zu lebensgroße Figuren, nutzt die baulichen Notwendigkeiten gleichzeitig für den Ausdruck, beschreibt die gefundenen Formen mit schroffen Bruchkanten.
Das Fragmentarische in der Form steht als Gleichnis für die begrenzte Wahrnehmung, die ständige Veränderung im Leben und lässt dem Betrachter Raum für seinen eigenen Bezug. Natürliche Farben, zurückhaltend, erdig, im Kontrast zu schroffen Kanten oder scheinbar selbständig fließenden Linien, beschreiben stille Begegnungen, laden ein, sich wieder zu finden. Dazu zeigt Gudrun Sailer Collagen und Bilder, deren Themen die Plastiken ergänzen, mitunter verstärken. Die plastische Formentwicklung hat Spuren hinterlassen, ähnlich dem Aufbau einer Figur, zeichnet und malt sie, klebt Papiere oder schleift sie wieder. Es bleibt ein Finden, ein Hervorholen, was unklar schon da war.