Lichterfest: Chanukka-Leuchter vor dem Erfurter Rathaus
Wer in diesen Tagen am Fischmarkt entlang geht, dem wird vermutlich der metallisch glänzende, neunarmige Leuchter auffallen. Der 2,50 Meter hohe Chanukka-Leuchter wurde vom Erfurter Metall-Künstler Matthias Kaiser gebaut und steht bereits zum 3. Mal anlässlich des Chanukka-Festes unmittelbar vor dem Rathaus. Im Beisein des Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde, Wolfgang M. Nossen, Oberbürgermeister Andreas Bausewein und der ehemaligen Pröbstin Elfriede Begrich wurde das Fest erstmals seit 72 Jahren mit dem Rabbiner der hiesigen Gemeinde gefeiert. Konstantin Pal wurde vor knapp drei Wochen in sein neues Amt eingeführt.
Der Begriff Chanukka bedeutet übersetzt "Einweihung". Das Fest erinnert an die neue Weihung des zweiten Tempels in Jerusalem nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr.). Der Tempel war zunächst von der Nutzung als Zeus-Tempel gereinigt worden, dann sollte das ewig Licht angezündet werden. Es stellte sich aber heraus, dass von allen erhaltenen Krügen mit Weihöl nur noch ein einziger rituell rein geblieben war. Das Öl eines Kruges reichte nur für einen Tag. Dank eines Wunders brannte das Licht jedoch acht Tage, bis genug frisches Olivenöl herbeigeschafft worden war.