Bundesminister lobt Stadt und EVAG
Für seinen Kurzaufenthalt in Erfurt wurde ein Vor-Ort-Termin im Betriebshof der Erfurter Verkehrsbetriebe organisiert. Dort traf der Minister auf Oberbürgermeister Andreas Bausewein und EVAG-Chef Günther Heppe. Dieser lies die Entwicklung des ÖPNV in Erfurt seit 1990 Revue passieren und begründete den Erfolg mit der "phantastischen Zusammenarbeit zwischen Bund, Land und Stadt". Von 1990 bis 1997 habe man in Erfurt dank der umfänglichen Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) die alten Strukturen saniert und ausgebaut. Danach folgte die Realisierung des Stadtbahnprogramms, das 2007 abgeschlossen wurde. Für 140 Mio. EUR – davon 129 Mio. vom Bund bereitgestellt – wurde das Schienennetz u.a. nach Bindersleben, zum Ringelberg und zur Messe erweitert.
Insgesamt hat die EVAG von 1990 bis 2008 rund 415 Mio. EUR investiert. Davon gingen 70 Mio. EUR in die Betriebshöfe, 135 Mio. EUR kosteten die neuen Straßenbahnen. Die EVAG hat heute 510 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wolfgang Tiefensee lobte die Landeshauptstadt und ihre Verkehrsbetriebe für "die grandiose Entwicklung des ÖPNV". 28 Millionen Fahrgäste pro Tag hat der Öffentliche Nahverkehr derzeit in Deutschland zu befördern, was einer Einsparung von 18 Millionen Fahrten pro Tag entspricht. Dies sei die Motivation, auf dem guten Weg weiter zu gehen. Als Herausforderung an den ÖPNV in den kommenden Jahren sieht Tiefensee die Organisation des Stadtverkehrs unter Berücksichtigung des Individualverkehrs, einheitliche Vertriebssysteme und eine bessere Verzahnung der regionalen Angebote. Zudem müssen die Verkehrsunternehmen mit intelligenten Lösungen auf den Energiewandel reagieren.