Schüleraustausch, Austauschstudenten und Fachkräftemesse: Die Zusammenarbeit mit Bergen in Norwegen wird intensiviert.
Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Schüleraustauschprogramme. Am Morgen unterzeichneten Frau Selsvold-Nyborg und Herr Bausewein vor dem Hintergrund des großen gemeinsamen Interesses an weiteren partnerschaftlichen Beziehungen einen Letter of intent.
Unterzeichnung des "Letter of intent" im Büro der Präsidentin der Provinz Hordaland, Torill Selsvold-Nyborg.
Er beinhaltet:
- Eine Fortführung des bestehenden Schüleraustauschprojektes mit der weiterführenden Schule Askøy, vergleichbar mit den Staatlichen Berufsbildenden Schulen in Erfurt. Im Herbst werden wieder acht norwegische Jugendliche in Erfurt erwartet, die an der SBBS Andreas-Gordon den theoretischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren.
- Außerdem bereiten die Region Bergen und die Stadtverwaltung Erfurt ein Praktikum für Auszubildende aus den Verwaltungen vor. Bereits im kommenden Februar sollen die ersten BA-Studenten in den jeweiligen Verwaltungen hospitieren.
- Außerdem ist eine Kooperation auf dem Gebiet des Tourismus in Bergen und Erfurt geplant. Im Rahmen dieser Kooperation wird es einen Austausch zwischen Schülern des Bergener Handelsgymnasiums und Auszubildenden der Tourismus GmbH Erfurt geben.
Nicht im Letter of intent festgehalten, aber in Planung ist eine Fachkräftemesse in Erfurt, organisiert mit Hilfe der Erfurter Arbeitsagentur und dem Erfurter Bildungszentrum sowie der Arbeitsagentur Bergen und der IHK Bergen. Auf dieser Messe sollen norwegische Firmen die Möglichkeit haben, sich zu präsentieren und Arbeitskräfte aus Erfurt für ihr Unternehmen zu gewinnen. Im Gegensatz zu Deutschland herrscht in Norwegen ein akuter Arbeitskräftemangel, gut ausgebildete Fachkräfte aus Deutschland sind darum herzlich willkommen.
"Ich bin beeindruckt vom Interesse und Engagement der Regierung Hordalands, die die Kontakte mit Erfurt nicht nur pflegt sondern auch mit Leben, insbesondere jugendlichem Leben, füllt", sagt Oberbürgermeister Andreas Bausewein. An der weiterführenden Schule Askøy traf der Oberbürgermeister die acht Schüler, die vor zwei Wochen nach Norwegen zurückkehrten.
Oberbürgermeister Andreas Bausewein trifft Austauschschüler der weiterführenden Schule Askøy
Ein halbes Jahr lebten und lernten sie in Erfurt und absolvierten hier den theoretischen Teil ihrer Ausbildung. Sie würden Erfurt sehr vermissen, tönte es einstimmig. Dementsprechend fallen auch die Pläne für die Sommerferien aus. Im anschließenden Gespräch mit der Direktorin und bei einer Führung durch die Schule gewann der Oberbürgermeister Einblicke in das norwegische Schulsystem und den Aufbau der weiterführenden Schulen. An die "Kinderschule" (1. bis 7. Lebensjahr) schließt sich in Norwegen die "Grundschule" an, diese endet mit der zehnten Klasse und auf diese folgen spezialisierte weiterführende Schulen, die sowohl Gymnasium als auch Berufsschule sind. Im Herbst werden die nächsten norwegischen Schüler in Erfurt erwartet und auch die Vorbereitungen für die Praktika der Schüler verschiedener Erfurter Bildungseinrichtungen laufen auf Hochtouren.
Blick auf Bryggen, dem ältesten Stadtteil Bergens, mit seinen charakteristischen Holzhäusern.
Die 240.000-Einwohnerstadt Bergen ist umgeben von sieben Gebirgen, vom Berg Fløien hat man einen tollen Blick über die Stadt.
Der Schülerbetreuer Thorvald Haarberg zeigt OB Bausewein die Lange Brücke auf Askøy