"Kleine Schritte – große Wirkung“
Artenschutz in der alltäglichen Waldbewirtschaftung
Vom 28. bis 29. September 2006 im Rathaus, Erfurt
Eröffnung am 27. September, 19:00 Uhr, im Naturkundemuseum Erfurt
Die Fachtagung findet im Zusammenhang mit dem Pilotprojekt "Pflege und Entwicklung von naturnahen Waldbächen und lichten Waldlebensräumen am Beispiel Feuersalamander und Reptilien im Ilm-Kreis, Thüringen" statt. Dieses Vorhaben wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück, mit einer Laufzeit von 2002 bis 2007 gefördert. Antragsteller ist der Landrat des Ilm-Kreises. Im Projekt kooperiert der Ilm-Kreis sowie die Forst-, Naturschutz- und Wasserwirtschaftsverwaltung des Freistaates Thüringen.
Im Vorhaben werden Möglichkeiten des Arten- und Biotopschutzes zur Entwicklung und Bewahrung der natürlichen biologischen Vielfalt im Rahmen der alltäglichen Waldbewirtschaftung untersucht. Im Mittelpunkt stehen dabei Waldquellbachbereiche und lichte Waldstrukturen als besonders wichtige Lebensräume der einheimischen, im Wald lebenden Amphibien und Reptilien. Als Leitarten werden der Feuersalamander und die Kreuzotter herangezogen und die Wirkungen verschiedener Bewirtschaftungsmaßnahmen auf deren Vorkommen getestet. Ziel ist es, Erkenntnisse zu gewinnen, wie Ökologie und Ökonomie in der Waldbewirtschaftung in den betrachteten Lebensräumen am besten zur Deckung gebracht werden kann.
"Kleine Schritte – große Wirkung" – das Leitmotiv der Fachtagung zeigt die konsequente Fortsetzung des Projektzieles. Deutschlandweit sind Experten aus Forstwirtschaft und Naturschutz zum Erfahrungsaustausch nach Erfurt eingeladen, um vor allem über die praktische Umsetzung von Maßnahmen zu beraten. An diesem Maßstab werden auch die bisherigen Ergebnisse des Vorhabens im Ilm-Kreis gemessen.
Der Tagungsort Erfurt ist der guten Zusammenarbeit der Projektteilnehmer mit dem Naturkundemuseum Erfurt zu verdanken. Das Naturkundemuseum hat eine Sonderausstellung "Schatten und Licht – Der deutsche Wald zwischen Holzplantage und Lebensraum" begleitend zur Tagung erarbeitet. Sie bildet eine geeignete kulturelle Ergänzung und hat letztlich den Ausschlag für die Wahl des Tagungsortes gegeben. Diese Sonderausstellung wird dem Naturkundemuseum und der Stadt Erfurt erneut die Aufmerksamkeit bundesweiter Fachkreise sichern.