Erfurter Netzwerk für Menschen mit Wohnungsnot gegründet

14.02.2024 08:33

Am 19. Dezember 2023 hat sich im Erfurter Rathaus das Netzwerk Wohnungsnotfallhilfe gegründet. Toni Schellenberg, Leiter Amt für Soziales, beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.

Angebote sollen sichtbarer und umfangreicher werden

Was ist das Netzwerk Wohnungsnotfallhilfe?

Das Netzwerk Wohnungsnotfallhilfe ist ein Zusammenschluss von Akteuren und berät die Stadtverwaltung zu Menschen, denen Wohnungsverlust droht bzw. die bereits wohnungslos sind. Zum Netzwerk unter anderem die evangelische Stadtmission, die Caritas, das Suchthilfezentrum sowie die Kowo als kommunales Wohnungsunternehmen. Auch die Sozialdienste der beiden Erfurter Krankenhäuser, die Polizei sowie Streetworker gehören zu den derzeit 38 Mitgliedern.

Braucht es in Erfurt überhaupt solch ein Netzwerk?

Ja, denn das Amt für Soziales ist ordnungsbehördlich für die Abwehr von Gefahren für Leib und Leben im Falle von drohender Wohnungslosigkeit zuständig und wird durch die Amtsgerichte bei anstehenden Räumungsklagen informiert. Um hier im Einzelfall konkrete Hilfe anzubieten und aber auch um präventiv Notlagen vorzubeugen, braucht es das Netzwerk. Grundsätzlich über die Angebote informieren kann sich jeder unter www.erfurt.de/ef145958.    

Wie kann das Netzwerk helfen, Angebote besser an die Klienten zu bringen?

Es gibt bereits umfangreiche Angebote für Menschen, denen ein Wohnungsverlust droht oder die wohnungslos sind. Diese Angebote sind jedoch zum Teil nicht ausreichend bekannt. Das Netzwerk dient auch dazu, den Austausch der unterstützenden Akteure zu fördern und vor allem auch Menschen in Notsituation darüber anzusprechen. Das Netzwerk fördert und befasst sich ebenso auch mit der wichtigen Weiterentwicklung der bestehenden Angebote. Aber auch der notwendige Austausch zu neuen Angeboten ist Bestandteil der Netzwerkarbeit.  

Kann das Netzwerk die Angebote für Menschen mit Wohnungsnotfall erweitern?

Es werden unter anderem auch Fördermöglichkeiten aus Landes- oder Bundesprogrammen thematisiert. Aktuell trifft dies auf das Bundesprogramm Ehap Plus (Eingliederung hilft gegen Ausgrenzung der am stärksten benachteiligten Personen) zu. Hierüber können niedrigschwellige Zugänge zu Unterstützungsangeboten geschaffen werden. Aus dem Netzwerk wirken auch mehrere Partner an der Erstellung des Erfurter Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit mit, der die Zielsetzung, dass niemand wohnungslos sein muss, nochmal strategisch neu untersetzt.