Corona aktuell: News des Tages | 28.10.2020
Besuche in Erfurter Krankenhäusern nur in Ausnahmefällen möglich
Die medizinische Versorgung in den beiden Erfurter Krankenhäusern ist aktuell gewährleistet. „Alle regulär geplanten Behandlungen werden nach derzeitigem Stand durchgeführt“, bestätigt Prof. Dr. Thomas Steiner, Ärztlicher Direktor des Helios Klinikums. Um angesichts der steigenden Zahl stationärer Covid-Patienten die Arbeitsfähigkeit beider Krankenhäuser zu sichern, gilt ab morgen ein Besuchsverbot im Helios Klinikum Erfurt und im Katholischen Krankenhaus St. Nepomuk Erfurt.
Damit soll verhindert werden, dass Besucherinnen und Besucher Infektionen mit ans Krankenbett bringen. „Natürlich wird es in Einzelfällen Ausnahmen geben“, so Steiner. Diese werden jeweils in Absprache mit dem behandelnden Arzt festgelegt, erklärt Dr. Jörg Pertschy, Ärztlicher Direktor des Katholischen Krankenhauses. Beide Mediziner beobachten einen drastischen Anstieg der stationär behandelten Covid-Patienten, sehen sich aber durch die im Frühjahr getroffenen Vorbereitungen gut gerüstet.
Aktuell befinden sich im Katholischen Krankenhaus 7 Patienten auf der Covid-Isolationsstation, eine Person wird intensivmedizinisch behandelt. Im Helios Klinikum befinden sich aktuell 29 Patienten mit gesicherter Covid-Infektion in Behandlung, vier davon liegen auf der Intensivstation. Als Level-1-Klinik bzw. Schwerpunktkrankenhaus werden im Helios Klinikum Patientinnen und Patienten aus ganz Mittelthüringen aufgenommen.
Finanzielle Hilfe gefordert
Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein fordert Land und Bund auf, den besonders von der Pandemie betroffene Branchen finanziell zu helfen. „Die Situation vieler Schausteller, Budenbetreiber oder Gastronomen ist nicht mehr nur existenzgefährdend. Wir sind schon weit darüber hinaus“, sagte er. Beim „Altstadtherbst“, der von der Stadtverwaltung ausgerichtet wurde, hätten ihm viele Schausteller erzählt, dass der Jahrmarkt ihre erste Einnahmequelle 2020 sei. Bausewein: „Das ist bedrückend. Keiner von den meist kleinen Betrieben schafft es, ein Jahr oder länger ohne Einnahmen auszukommen.“ Erfurts Oberbürgermeister will nun das Gespräch mit dem Land suchen, um Hilfsmöglichkeiten auszuloten. Die Landeshauptstadt Erfurt selbst habe leider keinen finanziellen Spielraum.
Territorialprinzip klarstellen
Für Einrichtungen mit überregionalem Mitarbeiterkreis, die in Erfurt angesiedelt sind, muss allein das Erfurter Gesundheitsamt zuständig sein. Das fordert Erfurts Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke vom Land. Beispiel ist das Helios Klinikum, dessen Mitarbeitende auch aus umliegenden Landkreisen kommen. Somit seien vier Gesundheitsämter mit zum Teil sehr unterschiedlichen Regelungen zuständig, wie der Ärztliche Direktor des Helios, Prof. Thomas Steiner, beklagt hatte. „Für die Gesundheitsämter gilt ganz klar das Territorialprinzip. Und deshalb ist das Erfurter Gesundheitsamt für die hier ansässigen Kliniken, aber auch für überregional bedeutende Bildungszentren oder Firmen zuständig“, sagte Hofmann-Domke. Die Stadt fordert das Landesverwaltungsamt und das Gesundheitsministerium deshalb auf, dieses Territorialprinzip bei allen Gesundheitsämtern in Thüringen noch einmal klarzustellen. Bereits im Frühjahr hatte Erfurt das gefordert – ohne Erfolg.