Neuer Erfurter Frauenkalender 2009
Zu haben ist der neue Frauenkalender in allen Bürgerservicebüros, Beratungs- und Kontaktstellen, in den Frauen- und Familienzentren.
87 Einträge mit aktuellen Adressen und Telefonnummern auf insgesamt 64 Seiten, unterstützt von 38 Unternehmerinnen, die als Sponsorinnen von Anfang an, schon mehrere Male oder diesmal zum ersten Mal dabei sind.
Das Schwerpunktthema ist Beteiligung in diesem Superwahljahr. Und deshalb wurde der politischen Bildung besonderer Platz gewährt. Die fünf parteinahen Stiftungen (S. 28f.) sind ebenso vertreten wie die Landeszentrale für politische Bildung auf Seite 33.
Die Interessenvertretungen für Frauen auf Landesebene wurden auch der Rubrik Bildung zugeordnet: der Landesfrauenrat als Dachverband, die Landesarbeitsgemeinschaften der FrauenZentren und Frauenhäuser sowie der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten, die mit ihren Aufklärungsangeboten und Informationsveranstaltungen wichtige Bildungsarbeit leisten.
Und was im Rahmen der Aktion FrauenMacht Kommune mit den Fraktionen vereinbart – eine Stadtratsseite mit Ansprechpartnerinnen aus den Fraktionen – auf der Seite 32.
Der Frauenkalender in diesem Jahr fällt mit farbenfrohen Fotos ins Auge und gibt im Superwahljahr 90 Frauenpersönlichkeiten im Kalendarium Raum. 90 Frauen im Jahre 2009 zum Jahrestag 90 Jahre Frauenwahlrecht! Die 90 Frauen sollen symbolisch für alle die Frauen stehen, die einen aktiven Teil unserer Demokratie darstellen, den wir würdigen wollen, denn es ist ein steiniger Weg bis zu diesem Erfolg gewesen.
1873 forderte die deutsche Schriftstellerin, Hedwig Dohm, das Wahlrecht für Frauen. Als sich die Stimmrechtsbewegung im Kaiserreich formierte, war es Frauen in Preußen und Bayern nicht einmal erlaubt, sich in Vereinen zu organisieren. Revolutionär ist der SPD Beschluss von 1891, das Frauenstimmrecht in ihr Parteiprogramm aufzunehmen. Zehn Jahre später hatte der "Dt. Verein für Frauenstimmrecht" schon 8 000 Mitglieder und galt als radikal, weil er statt des Dreiklassenwahlrechts das allgemeine und gleiche Wahlrecht forderte. Historikerinnen sind sich nicht einig, ob das Wahlrecht an der "Heimatfront des ersten Weltkrieges erdient" wurde oder die Novemberrevolution "geschenkt wurde". Egal, 1919 widerlegten 82,3 Prozent Wahlbeteiligung der Frauen, 17 Millionen waren aufgerufen, ihr angebliches politisches Desinteresse. Mit einem Frauenanteil von nahezu 10 Prozent übertraf das erste Parlament der Weimarer Republik sogar die spätere Bundesrepublik, die mit 31 Frauen gerade mal 6,8 Prozent erreichte.