"Urwaldmaler" Ferdinand Bellermann: Das Angermuseum würdigt den Erfurter Künstler anlässlich seines 200. Geburtstages mit einer Sonderausstellung
Im Zuge der Ausstellungsrecherchen wurden vor kurzem eine Reihe bisher unbekannter Originalquellen gefunden, die facettenreiche Einblicke in das Leben und Schaffen von Ferdinand Bellermann eröffnen: u. a. Briefe von Alexander von Humboldt an den Künstler, eine 79-seitige Autobiografie Bellermanns über seine ersten 25 Lebensjahre und ein Konvolut von Briefen, in denen der Landschaftsmaler ausführlich über seine Italienreise 1853/54 berichtet.
In den bisher unbekannten Lebenserinnerungen erzählt Bellermann von seiner ländlich geprägten Kindheit auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide, seiner Jugend in Erfurt und seiner Ausbildung an der Freien Zeichenschule Weimar. Entscheidend wurde ab 1833 das Studium an der Akademie der Künste in Berlin, wo er sich bei den Lehrern Carl Blechen und August Wilhelm Schirmer auf die Landschaftsmalerei spezialisierte. Zusammen mit dem Weimarer Maler Friedrich Preller d. Ä. unternahm er Reisen in den Norden nach Rügen und Norwegen.
Prägend für sein gesamtes weiteres künstlerisches Schaffen wurde eine durch Alexander von Humboldt und den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. geförderte Reise nach Venezuela in den Jahren 1842 bis 1845. Rund vierzig Jahre nach der legendären Südamerika-Reise Humboldts malte und zeichnete Bellermann auf Humboldts Spuren die tropischen Landschaften und die Vielfalt der exotischen Vegetation auf gleichermaßen künstlerische wie auch botanisch präzise Weise.
Die Ölskizzen und Zeichnungen dieser Reise werden im Kupferstichkabinett Berlin aufbewahrt, das als Hauptleihgeber die Ausstellung im Angermuseum Erfurt maßgeblich unterstützt.
Die Ausstellung wird darüber hinaus auch frühe Werke sowie Zeichnungen und großformatige Gemälde mit italienischen, venezolanischen und deutschen Landschaftsmotiven zusammen mit Werken weiterer Künstler aus dem Umkreis Bellermanns präsentieren.