Bergkreisschule Alach (GS 36)
Im Rahmen des Schulnetzplans der Landeshauptstadt Erfurt 2019/2020–2023/2024 ist die Erweiterung der einzügigen "Bergkreisschule" Alach zu einer zweizügigen Grundschule vorgesehen. Der Schulstandort am Standort Vor dem Hirtstor 18 besteht aus Gebäuden verschiedener Baujahre und weist bereits räumliche Defizite auf, die eine adäquate Nutzung als Grundschule erschweren. Die aktuelle Infrastruktur reicht nicht aus, um den erhöhten Raumbedarf für zwei Klassen pro Jahrgang zu decken.
Zur Planung der Umsetzung des Projektes wurde eine Studie beauftragt, welche verschiedene Varianten aufzeigt, die im Folgenden detaillierter beschrieben werden. Im Ergebnis dessen hat sich der zuständige Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Umwelt, Klimaschutz und Verkehr am 31. Januar 2023 für Variante 3b ausgesprochen.
Variante 1 - Aufstockung / Erweiterung
In Variante 1 wurde geprüft, ob eine Aufstockung des Bestandsbaus zur Schaffung der Flächen für eine zweizügige Grundschule technisch umsetzbar ist. Aufgrund der uneinheitlichen Bauweise wäre eine Aufstockung nur im Mittelteilsbereich statisch bedingt möglich und würde hohe Kosten verursachen. Eine separate Tragkonstruktion wäre nötig, und die entstehenden Flächen (ca. 820 m²) wären unzureichend für die benötigten 1.900 m² BGF. Die Aufstockung würde das historische Gebäude optisch dominieren, Abstandsflächen zum Nachbargrundstück könnten nicht eingehalten werden und Anbauten würden die Außenflächen stark einschränken. Daher wird diese Variante nicht weiter verfolgt.
Variante 2a - Kompletter Abbruch
Diese Variante untersucht die Möglichkeit eines kompletten Neubaus auf dem Gelände, um den Platzbedarf zu decken. Dabei könnten das Raumprogramm und alle Außenflächen abgebildet werden. Allerdings würde ein kompakter Baukörper entstehen, der nicht zur Dorfstruktur Alachs passt. Zudem müsste der alte Schulbau, der als erhaltenswert gilt und für Alach von großer Bedeutung ist, abgerissen werden. Ein weiterer Nachteil ist der Bedarf an einem Ausweichquartier für den Schulbetrieb während der Bauzeit.
Variante 2b - Altes Schulgebäude bleibt
Die Variante 2b entstand aus der Bearbeitung von Variante 2a, um den vollständigen Abbruch der Bestandsbauten zu vermeiden. Das alte Schulgebäude ist ein bedeutender Teil der Dorfidentität von Alach und eines der letzten historischen, öffentlich genutzten Gebäude. In Variante 2b wurde geprüft, ob der Flächenbedarf gedeckt werden kann, wenn der Altbau erhalten, die Anbauten abgerissen und ein neuer Anbau errichtet wird. Dies ist möglich, indem ein Gebäudekomplex aus zwei ineinanderlaufenden, zweigeschossigen Riegeln geplant wird. Der Außenraum könnte jedoch nur teilweise dargestellt werden, was sich durch Flächentausch oder Flurbereinigung lösen ließe. Ein wesentlicher Nachteil ist der Bedarf an einem Ausweichquartier während der Bauzeit. Zudem wäre eine Aktivierung und Belebung des Sportplatzes vorteilhaft, und der Bau einer Sporthalle würde Alach erheblich bereichern.
Variante 3a - Reine Schulerweiterung
In Variante 3 wurde die Möglichkeit eines reinen Erweiterungsbaus mit Schulsporthalle auf dem benachbarten Sportplatz geprüft. Ein solches Vorhaben wäre technisch umsetzbar, jedoch sprechen zwei wesentliche Nachteile dagegen. Die Aufteilung der Schule über zwei getrennte Grundstücke, getrennt durch das Gelände des Kindergartens, würde für Schüler und Lehrer weite Laufwege im Freien bedeuten, was vor allem im Winter zu erheblichen logistischen Problemen führen würde. Diese Lösung wäre nicht dauerhaft praktikabel und würde bestehende Probleme nur aufschieben. Zudem wären bauliche Anpassungen am Altbau weiterhin erforderlich, um zusätzliche Räumlichkeiten sinnvoll zu integrieren. Ebenfalls ergeben sich Nachteile im Zusammenhang mit Flurbereinigung und Flächentausch.
Variante 3b - Kompletter Neubau
Die Variante 3b stellt eine Weiterentwicklung von Variante 3a dar und beinhaltet einen kompletten Neubau auf dem Gelände des alten Sportplatzes. Diese Lösung ermöglicht die Errichtung einer modernen zweizügigen Grundschule mit Schulsporthalle und erfüllt alle Anforderungen ohne erhebliche Kompromisse. Zusätzlich könnte der verbleibende Teil des Sportplatzes reaktiviert und für externe Sportvereine mit eigener Infrastruktur ausgestattet werden. Ein bedeutender Vorteil ist, dass der Schulbetrieb während der Bauzeit ohne teure Zwischenlösungen fortgeführt werden kann. Der durch den Abbruch der alten Anbauten entstehende Freiraum könnte für die soziale Infrastruktur von Alach, wie Kinder- oder Seniorenbetreuung, genutzt werden. Für diese Variante wären die Aufstellung eines Bebauungsplans und die Klärung der Besitzverhältnisse und Nutzungsmöglichkeiten erforderlich.
5. Januar 2023 - Schulerweiterung in Alach - Studie mit Variantenuntersuchung
Bisher wurden seitens der Verwaltung Erweiterungsmöglichkeiten innerhalb des Ortsteils Alach geprüft und als nicht umsetzbar bewertet. Daher wurde eine Studie mit Variantenuntersuchung für eine Schulerweiterung auf dem Schulgrundstück und dem angrenzenden Sportplatzgrundstück in Auftrag gegeben. Seitens des beauftragten Architekturbüros sollten drei Varianten untersucht werden.