Schönheitskur für den Berliner Platz
Start frei für eines der wichtigsten Bauvorhaben im Erfurter Norden!
„Der Berliner Platz ist ein besonders gutes Beispiel unter den Erfurter Großwohnsiedlungen, das war seinerzeit ein Vorzeigeobjekt und auch heute hat der Entwurf weiterhin sehr hohe Qualitäten, vor allem im Freiraum“, sagt Paul Börsch, Erfurts oberster Stadtplaner. Der Berliner Platz wurde von 1974 bis 1981 gebaut, bot rund 8.500 Einwohnern Platz zum Leben. Das Projekt fand damals nicht nur DDR-weit große Beachtung, auch international schaute man beeindruckt auf diese Anlage.
Oberbürgermeister Andreas Bausewein: „Es ist die idealtypische Umsetzung einer modernen Großwohnsiedlung. Es gibt eine großzügige Fußgängerzone mit verschiedenen Pavillons, Kunstwerken, Blumenbeeten, eine Kaufhalle, eine Bibliothek und eine großzügige Flächengestaltung mit viel Grün.“
Die Menschen, die hier wohnten, waren stolz auf ihre Siedlung, aus der ganzen Stadt kamen die Menschen und haben die Fußgängerzone besucht. Paul Börsch: „Der Berliner Platz galt noch lange nach der Wende als der beste Neubaustadtteil im Norden. Das hat aber auch dazu geführt, dass man hier weniger investierte als anderswo, wo die Probleme größer schienen. So zerfiel die alte Quartiersmitte zusehends und wurde immer unansehnlicher, der Belag ging kaputt, die Pflanzbeete verfielen, schließlich hat das Selbstbewusstsein des Stadtteils immer mehr gelitten.“
Das soll sich nun ändern: „Zunächst gab es Überlegungen, alles neu und modern zu gestalten, so wie man es heute tun würde. Wir haben aber schnell gemerkt, dass wir den alten Berliner Platz, so nah wie möglich an seinem historischen Bestand und Charakter wieder aufwerten müssen.“
OB Bausewein: „In der Bürgerbeteiligung hat sich schnell gezeigt, dass die Bewohner sich noch sehr gut an die Bauzeit erinnern können und den Ursprungsentwurf auch heute noch sehr mögen. Die Menschen sind nach wie vor stolz auf ihren Berliner Platz.“
Das bedeutet: Die Neugestaltung wird sich in seinen Formen und im Entwurf eng an dem damaligen Entwurf orientieren, aber die alten Betonelemente werden durch moderne Materialien ersetzt. Zudem spielt die Barrierefreiheit eine wesentliche Rolle, um auch älteren und mobilitätseingeschränkten Menschen die Benutzung zu erleichtern. Insgesamt 3,7 Mio. Euro wird die grundhafte Sanierung der rund 8.000 Quadratmeter großen Fläche kosten.