Tag der offenen Tür in der Verkehrsleitzentrale - Auftaktveranstaltung für Start der Feldtestphase des Forschungsprojektes Smart Mobility in Thüringen
"Eine gut funktionierende Verkehrsleitzentrale bemerkt man daran, dass man sie nicht bemerkt", so Frank Rupprecht, Abteilungsleiter Verkehr im Tiefbau- und Verkehrsamt. "Und von der Erfurter Verkehrsleitzentrale hat man in den letzten Jahren wenig bemerkt." Seit gut 20 Jahren steuert und überwacht der im Jahre 1994 in Betrieb genommene sowie regelmäßig erneuerte und erweiterte Verkehrsrechner zuverlässig jetzt 160 der 250 Erfurter Ampeln, das Parkleitsystem und die dynamischen Stadt-informationstafeln. Zudem übernimmt dieses zentrale Steuerungssystem in zunehmendem Maße Aufgaben der Verkehrsdatenerhebung sowie der strategischen Verkehrssteuerung im Stadtgebiet.
Erweitert wird die Verkehrsleitzentrale seit Kurzem von der neu in Betrieb genommenen Verkehrsmanagementplattform. Unter dem Einfluss von einer Vielzahl von aktuellen Entwicklungen im Verkehrsbereich, z. B. den derzeitigen Randbedingungen in der EU-Umweltgesetzgebung oder aber den Anstrengungen der Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität, sind perspektivisch neben rein verkehrssteuernden Maßnahmen auch zunehmend Aktivitäten des Verkehrsmanagements, also Handlungen zur Verkehrsinformation und zur Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens erforderlich. Mit der neu aufgebauten Verkehrsmanagementplattform wurden wesentliche Grundlagen gelegt, um diesen zukünftigen Herausforderungen in Erfurt begegnen zu können.
Der Aufbau der Verkehrsmanagementplattform wurde signifikant forciert durch die im Forschungsprojekt "Smart Mobility in Thüringen (sMobiliTy)" getätigten Entwicklungsarbeiten. An diesem Projekt ist die Stadtverwaltung über das Tiefbau- und Verkehrsamt maßgeblich beteiligt und erhält hierfür vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine 100%-Förderung von 1,2 Mio. Euro im Rahmen des Förderprogramms "IKT für Elektromobilität II".
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes findet von April 2015 bis September 2015 eine sechsmonatige Feldtestphase statt, in der die im Projekt entwickelten Lösungen auf ihre Leistungsfähigkeit und Nutzerakzeptanz überprüft und evaluiert werden sollen. Ein wesentlicher Bestandteil des Feldtests ist ein Fahrerinformationssystem in Form einer mobilen Applikation ("sMobiliTy-App") für Smartphones und Tablets mit den Betriebssystemen Android und BlackBerry (ab Version 10). Die sMobiliTy-App navigiert PKWs und Fußgänger deutschlandweit schnell ans gewünschte Ziel. Wer in Erfurt mit ihr unterwegs ist, erhält eine Vielzahl von erweiterten Informationen, zum Beispiel zur aktuellen Verkehrslage, Baustellen, Parkrauminformationen und dem ÖPNV. Die Nutzer profitieren von einer höheren Aktualität und Genauigkeit dieser Informationen – ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Navigationsanbietern. Besonders für die Fahrer von Elektroautos kann die App von Vorteil sein, da auch vorhandene Ladestationen angezeigt werden. Wer privat oder beruflich häufig in Erfurt unterwegs ist und Interesse hat, die App kostenfrei zu testen, der kann sich unter www.uni-weimar.de/smartmobility für die Teilnahme am Feldtest registrieren.
"Wir sind sehr erfreut über die Beteiligung der Landeshauptstadt Erfurt an dem Forschungsprojekt." sagt Frank Schnellhardt, Geschäftsführer der Innoman GmbH Ilmenau und in dieser Funktion Konsortialführer von "sMobiliTy". "Die intensive Mitwirkung der Kommune, insbesondere die Bereitstellung hochaufgelöster aktueller Verkehrsinformationen als Basis für eine reichweiten- und reisezeitenoptimierten Navigation macht ein Alleinstellungsmerkmal von 'sMobiliTy' im Rahmen des Förderprogramms aus."