Erfurter Antrag auf Aufnahme in die deutsche Tentativliste heute übergeben
In der Alten Synagoge, dem Ort, der den Kern der Bewerbung um den Titel "Unesco-Welterbe" ausmacht wurde der erste Schritt auf dem Weg zum Titel, zur Aufnahme in die deutsche Tentativliste gemacht. Auf dieser Liste sind zukünftige Welterbestätten aufgeführt, mit denen sich Deutschland in den kommenden Jahren bei der Unesco bewirbt. Die Liste wird in Deutschland von der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) geführt.
Bis zum 1. August 2012 können alle Bundesländer ihre Vorschläge einreichen. Bereits zur Eröffnung der mittelalterlichen Mikwe im September 2011 hatte Minister Matschie offiziell bekannt gegeben, dass der Freistaat Thüringen die Stadt Erfurt mit ihrem mittelalterlich-jüdischen Erbe ins Rennen schickt.
In Erfurt hat sich mit der Alten Synagoge, der Mikwe, dem Steinernen Haus und außergewöhnlichen Sachzeugnissen wie Grabsteinen, Handschriften und dem berühmten Erfurter Schatz, ein Ensemble an originalen Zeugnissen der jüdischen Gemeinde aus der Zeit zwischen dem ausgehenden 11. und der Mitte des 14. Jahrhunderts erhalten, das weltweit einmalig ist. Ab dem kommenden Jahr werden die bei der KMK eingegangenen Vorschläge von einer Expertengruppe geprüft, 2014 sollen die Zusammensetzung und die Reihenfolge der neuen Tentativliste feststehen.