Von Alach bis Windischholzhausen – Dorfgeschichte im Stadtarchiv Erfurt
„Erfurt ist keine Stadt, sondern ein Land“ (Martin Luther)
Wirkungsbereich wurde über die Stadtmauern hinweg ausgedehnt
Schon im 13. Jahrhundert, als die Stadt Erfurt zunehmende Selbständigkeit, wirtschaftliche Stärke und politischen Einfluss in der Region erlangte, suchte der Stadtrat, seinen Wirkungsbereich über die Stadtmauern hinweg auszudehnen. Mit dem Erwerb von grundherrlichen und gerichtsherrlichen Rechten in über 80 Dörfern im Umland gelang ihm das im großen Stil. Es lag im Interesse der Stadt, die Handelsstraßen, die Erfurt ansteuerten, zu schützen und den Verkauf der bäuerlichen Produktion in den Dörfern auf den Erfurter Markt zu lenken.
38 vormals eigenständige Orte
Am Ende des 19. Jahrhunderts, als die Einwohnerzahl der urbanen Stadt Erfurt enorm zu wachsen begann, reichten dann die städtischen Flächen nicht mehr aus, um den Landbedarf für Industrie- und Wohnungsbau zu decken. Neuansiedlungen und Betriebsanlagen wuchsen in die umliegenden Dörfer hinein. 38 vormals eigenständige Orte sind deshalb im Verlauf der letzten 100 Jahre in die Stadt Erfurt eingemeindet worden. Sie sind so alt wie die Stadt Erfurt selbst und ihre jeweilige Geschichte ist gleichermaßen reich an spannenden Details.
In der neuen Kabinettausstellung „Von Alach bis Windischholzhausen – Dorfgeschichte im Stadtarchiv Erfurt“ werden nun solche spannenden archivalischen Dokumente exemplarisch vorgestellt.