Kinder- und Jugendpornografie
Durch unbewusste Straftaten zu Tätern werden
Nach der Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundes sind die Fallzahlen im Bereich der Kinder- und Jugendpornografie von 2021 zu 2022 erneut gestiegen. In der Kriminalstatistik für 2022 sind 45.628 Fälle registriert, davon 18.738 mit minderjährigen Tatverdächtigen. Es gibt immer mehr Fälle von Kinder- und Jugendpornografie im Internet – und 41 Prozent der Tatverdächtigen sind selbst unter 18 Jahren.
Informationen und Kampagnen
Vielen Kindern und Jugendlichen ist häufig nicht bewusst, dass sie selbst eine Straftat begehen, wenn sie pornografische Bilder nur weiterleiten. Immer wieder werden in Chatgruppen von Schülerinnen und Schülern leichtfertig Videos und Bilder mit kinderpornografischen Inhalten geteilt. Das ist strafbar und macht Kinder und Jugendliche selbst zu Tätern. Verschiedene Kampagnen lenken die Aufmerksamkeit darauf, dass hinter diesen Videos oft die Darstellung von echter sexueller Gewalt steckt. Für Kinder und deren Eltern oder Lehrer gilt: Nicht teilen, sondern dem Netzwerkbetreiber oder der Polizei melden!
Informationen für Eltern
Häufig sind Eltern unsicher, wie sie mit ihren Kindern über deren Mediennutzung, Inhalte und Gefahren sprechen sollen. Auch fehlt manchen das Hintergrundwissen zu neuen Apps, Trends oder Netzwerken, weshalb Kinder und Jugendliche oft recht unbedarft und unbeobachtet agieren. Dabei gibt es sehr gute Initiativen, die bei der Medienerziehung unterstützen. Oftmals können Familien die Angebote gemeinsam nutzen. Im Austausch darüber werden alle Beteiligten sensibilisiert, sie können für sich Handlungsspielräume definieren und auf Problemfelder hinweisen. Eine Begleitung durch Eltern oder Lehrer ist dabei sinnvoller, als auf Verbote zu setzen.
Meldestellen
Bei problematischen Inhalten in Chats, Foren oder ähnlichem ist es wichtig, nichts weiterzuleiten oder zu speichern, sondern die Inhalte sofort dem Netzwerkbetreiber und/oder der Polizei zu melden. Wie man sich außerdem richtig verhält, ist auf verschiedenen Online-Portalen erklärt.
Beratungsstellen für Hilfesuchende
Verschiedene Anlaufstellen bieten Hilfe und Beratung an, wenn es sexuelle Gewalt oder den Verdacht darauf gibt. Die Angebote sind kostenfrei und anonym.
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